Frauengesundheit, Hormone, Stoffwechsel & Diabetes

Wechseljahre: Was passiert im Körper

Rund um das 40. Lebensjahr beginnt der Körper allmählich seinen Hormonhaushalt umzustellen.

Von Natascha Gazzari

Wechseljahre SymptomeWas passiert im Körper?

Zuerst wird weniger Progesteron produziert, später gerät auch der Östrogenspiegel ins Wanken. Dieses Ungleichgewicht der weiblichen Hormone kann zu ersten Zyklusunregelmäßigkeiten führen. Viele Frauen bekommen ihre Periode in dieser Phase seltener als bisher, andere hingegen leiden an stärkeren und längeren Blutungen oder werden von ihnen zu völlig untypischen Zeiten überrascht. Dieser sogenannte „Menopausale Übergang“ ist außerdem gekennzeichnet durch eine Verringerung des Eizellen-Vorrates in den Eierstöcken. Erste Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre können neben veränderten Regelblutungen Beschwerden wie erhöhte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Spannungsgefühle in der Brust, Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme, Gelenkschmerzen oder Migräne sein. Der Zeitraum von ein bis zwei Jahren vor, bis etwa ein Jahr nach der letzten Menstruation, wird als „Perimeno­pause“ bezeichnet. In dieser Phase werden die Abstände zwischen den Menstruationen länger und die Produktion von Östrogenen nimmt ab. Besonders in dieser Zeit, die den eigentlichen Wechsel markiert, sind die Beschwerden am stärksten ausgeprägt: Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, starke Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen können ebenso die Lebensqualität beeinträchtigen wie Herz-Kreislauf-Probleme, depressive Verstimmungen, trockene Haut, häufiger Harndrang oder Libidoverlust. Zwölf Monate nach der letzten Menstruation (Menopause) stabilisiert sich der Hormonhaushalt allmählich und die typischen Beschwerden lassen langsam nach. Diese letzte Phase nennt man „Postmeno­pause“. Die Übergänge zwischen den einzelnen Phasen sind fließend und variieren von Frau zu Frau.

 

Zu früh im Wechsel?

Beginnt der Umbruch der Hormone vor dem 40. Lebensjahr, spricht man von vorzeitigen Wechseljahren. Etwa ein bis vier Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Auch hier spielt die genetische Veranlagung eine Rolle. Es gibt zusätzlich beeinflussbare Risikofaktoren, die das sogenannte „Klimakterium präcox“ begünstigen. Dazu gehören Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewicht sowie bestimmte Erkrankungen wie Diabetes. Auch Virusinfektionen und Autoimmunerkrankungen könnten in manchen Fällen eine Rolle spielen. Seltene genetische Störungen sind ebenfalls bekannt für einen frühzeitigen Wechsel, wobei dieser dann in deutlich jüngeren Jahren, teilweise sogar in der Jugend erfolgt. Frauen, die Operationen an den Eier­stöcken hatten oder eine Chemotherapie bzw. Strahlentherapie erhalten haben, kommen aus medizinischen Ursachen früher und abrupt in die Wechseljahre bzw. in die Menopause.


Grafik Quelle: DAYSY ME, Fotos: (c) istock

Share

Das könnte Sie auch interessieren:

Logo medizinpopulär