Heilpflanzen & Phytotherapie

Heilpflanzen für müde Gelenke

Wie sich Beschwerden einer rheumatoiden Arthritis mit der Heilkraft der Natur wirksam lindern lassen, erklärt Dr. Christine Reiler. 

Wenn das Aufstehen am Morgen schwerfällt, das Knie beim Treppensteigen schmerzt oder die Fingergelenke geschwollen sind, steckt oft mehr dahinter als bloße Abnutzung. Solche Beschwerden betreffen viele Menschen, vor allem mit zunehmendem Alter. Häufig verbirgt sich dahinter eine rheumatoide Arthritis, umgangssprachlich als Rheuma bekannt. Zwar gilt sie als nicht heilbar, doch lassen sich die Symptome mit natürlichen Mitteln spürbar lindern. Es gibt eine Vielzahl von rheumatischen Erkrankungen. Wenn von „Rheuma“ gesprochen wird, ist meist die „rheumatoide Arthritis” gemeint. Bei dieser Erkrankung sind in der Regel mehrere Gelenke dauerhaft entzündet. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Abwehrsystem die Innenhaut der Gelenke angreift. 

Kohlwickel gegen Schmerzen

Nicht nur an kalten Tagen wohltuend und aromatisch – auch als Hausmittel entfalten Wirsing und Weißkohl ihre Wirkung. Für einen heilenden Wickel werden die Blätter gewaschen, getrocknet und von den dicken Mittelrippen befreit. Je grüner das Blatt, desto besser. Danach walkt man die Blätter mit einer Glasflasche oder einem Nudelholz, bis der Saft austritt. Zwei Lagen werden auf die schmerzende Stelle gelegt und mit einem Tuch oder Folie fixiert. Nach etwa einer Stunde wieder entfernen und die Region warmhalten. Die im Kohl enthaltenen Flavonoide, Phenole und Senfglycoside wirken entzündungshemmend, fördern die Durchblutung und können so Arthroseschmerzen lindern.

Heublumen – altbewährtes Hausmittel

Ein weiteres traditionelles Naturheilmittel gegen Gelenkschmerzen ist die Heublume. Die getrockneten Blüten eignen sich gut als Badezusatz, alternativ kann ein Wickel mit dem Absud verwendet werden. Dafür ein Baumwoll- oder Leinentuch in die warme Flüssigkeit tauchen, auswringen und auf die betroffene Stelle legen. Nach etwa 30 Minuten abnehmen. Heublumen bestehen aus verschiedenen Pflanzen und enthalten unter anderem Cumarin, Flavonoide, ätherische Öle und Gerbstoffe. Besonders letztere wirken entzündungshemmend. Die Heublume gilt als schmerzlindernd, beruhigend und durchblutungsfördernd. Sie unterstützt die örtliche Wärmetherapie
bei rheumatischen Erkrankungen wie Gelenkverschleiß, aber auch bei Muskelschmerzen.

Entzündungshemmender Weihrauch 

Weihrauch – das Harz des Boswellia-Baumes – enthält sogenannte Boswelliasäuren, die gezielt in Entzündungsprozesse eingreifen. Sie hemmen ein Enzym, das an der Bildung des Entzündungsstoffes Prostaglandin E2 beteiligt ist, und verringern so gezielt die Reaktion im Körper. Weihrauch wird daher therapeutisch bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis, Asthma oder chronischen Darmerkrankungen eingesetzt. Die WHO empfiehlt eine Tagesdosis von bis zu drei Gramm Harz oder 1.050 Milligramm eines standardisierten Extrakts, aufgeteilt in drei Portionen. Entsprechende Präparate sind in Apotheken erhältlich.


Fotos: istockphoto/S-S-S

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