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Heilpflanzen & Phytotherapie, Lunge, Atemwege & Allergien

Frage des Monats

MEDIZIN POPULÄR-Leser Johann L. fragt: Welche Möglichkeiten gibt es auf pflanzlicher Basis zur Behandlung von chronischer Nebenhöhlenentzündung?

Dr. Christine Reiler
„Eine bewährte Methode ist eine Auflage mit gekochten 
Leinsamen.“

Erst einmal vorweg: Eine Nasennebenhöhlenentzündung, auch Sinusitis genannt, tritt auf, wenn sich die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen aufgrund von Viren oder Bakterien entzünden. Chronisch wird sie, wenn Beschwerden mehr als viermal im Jahr auftreten oder länger als drei Monate anhalten. Eine nicht abgeheilte akute Sinusitis kann die Erkrankung ebenso begünstigen wie Allergien oder anatomischen Gegebenheiten, beispielsweise eine schiefe Nasenscheidewand. Häufig sind die Siebbeinzellen und Kieferhöhlen betroffen. Typische Symptome sind eine verstopfte Nase, ein verschleimter Rachen, Druck und Schmerzen in der Stirn- und Nasennebenhöhle sowie eine angeschwollene Schleimhaut. In der Phytotherapie gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Linderung. Eine bewährte Methode ist eine Auflage mit gekochten Leinsamen. Kochen Sie fünf Esslöffel Leinsamen in zwei Tassen Wasser und füllen Sie das Gemisch noch heiß in ein Säckchen oder einen Teebeutel. Legen Sie es warm auf Nase, Stirn oder Wangen. Diese Anwendung regt die Durchblutung und den Schleimfluss an, was die Schmerzen lindert. Wiederholen Sie dies mehrmals täglich. Ein weiterer Tipp ist, ausreichend zu trinken, um die Schleimhäute zu befeuchten. Kräutertees aus Thymian, Kamille, Spitzwegerich, Süßholzwurzel, Lindenblüte oder Schlüsselblume sind besonders hilfreich. Die Schlüsselblume wirkt schleimlösend und entzündungshemmend. Bereiten Sie dazu einen Tee aus 0,5 g gepulverter Schlüsselblumenwurzel in 250 ml kaltem Wasser zu, kochen Sie ihn fünf Minuten auf und trinken Sie alle zwei Stunden eine Tasse. Bei verstopfter Nase hilft eine Mee­r­rettichauflage. Reiben Sie frischen Kren, wickeln sie ihn in ein Tuch und legen Sie  ihn auf den Nacken oder die Nase. Die Senföle fördern die Durchblutung und wirken antibakteriell.


Sie haben eine Frage rund um Pflanzenheilkunde, Hausmittel und Naturkosmetik an Dr. Christine Reiler? Dann schicken Sie ein E-Mail mit dem Betreff „Leserfrage“ an redaktion@medizinpopulaer.at


Fotos: istock panco971

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