Die gesundheitlichen Risiken durch die jährliche Zeitumstellung werden seit Jahren intensiv diskutiert.
Besonders die Umstellung auf die Sommerzeit im Frühjahr könnte durch gestörte Schlafrhythmen und Schlafmangel das Risiko für Herzinfarkte (AMI) erhöhen. Eine neue, umfassendere Metaanalyse untersucht nun dieses potenzielle Risiko genauer.
Methode:
Das systematische Review mit Metaanalyse wertet zwölf Studien aus zehn Ländern aus, um das Auftreten von Herzinfarkten nach der Zeitumstellung zu untersuchen. Die Literatur wurde bis September 2023 durchsucht, und Autorinnen sowie Autoren wurden kontaktiert, um fehlende Informationen zu ergänzen. Die Studienqualität wurde anhand der Newcastle-Ottawa-Skala bewertet.
Ergebnisse:
In der Metaanalyse wurden Studien unterschiedlicher Qualität berücksichtigt. Das relative Risiko (RR) für einen Herzinfarkt nach der Zeitumstellung im Frühjahr lag bei 1,04, was auf ein leicht erhöhtes Risiko hinweist. Im Herbst hingegen wurde kein signifikanter Anstieg des Risikos festgestellt. Eine Analyse nach dem Ausschluss inkonsistenter Daten bestätigte diese Ergebnisse weitgehend.
Schlussfolgerung:
Es gibt Hinweise darauf, dass die Zeitumstellung im Frühjahr mit einem leicht erhöhten Herzinfarktrisiko verbunden sein könnte. Die Studien zeigen jedoch teils deutliche Unterschiede in ihren Ergebnissen. Um das Thema weiter zu erforschen, sollten vergleichende Studien, die verschiedene Umstellungszeitpunkte oder Länder ohne Zeitumstellung untersuchen, durchgeführt werden.
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