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COVID-Impfung reduziert Thrombose-Risiko

Engländerinnen und Engländer, die gegen COVID-19 geimpft wurden, erlitten im Anschluss seltener arterielle und venöse Thrombosen.

Eine Studie in Nature Communications belegt, dass dieser Schutzeffekt auch nach der ersten Auffrischungsimpfung weiterhin bestand.

Komplikationen zu Beginn der Impfkampagne

Zu Beginn der Impfkampagne sorgten Berichte über kardiovaskuläre Komplikationen der neuen Impfstoffe für Aufsehen. Vor allem Adenovirus-basierte Impfstoffe wie ChAdOx1 (Vaxzevria) wurden mit Hirnvenenthrombosen bei jungen Frauen in Verbindung gebracht, die später auf eine Impfstoff-induzierte thrombotische Thrombozytopenie (VITT) zurückgeführt wurden.

Auch mRNA-Impfstoffe wie BNT-162b2 (Comirnaty) und mRNA-1273 (Spikevax) wurden mit seltenen Fällen von Myokarditis und Perikarditis, insbesondere bei jüngeren Erwachsenen, assoziiert. Diese Komplikationen erregten öffentliche Aufmerksamkeit, obwohl die Impfungen zahlreiche schwerwiegende Herz-Kreislauf-Ereignisse, die bei einer COVID-19-Infektion auftreten können, verhinderten.

Ein Forscherteam um Samantha Ip von der Universität Cambridge analysierte die Daten von 45,7 Millionen Erwachsenen und untersuchte die Häufigkeit arterieller und venöser Thrombosen nach der Impfung. Arterielle Thrombosen, die häufig zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen, entstehen durch Blutgerinnsel in Koronar- oder Hirnarterien.

Reduziertes Risiko nach Impfung

Die Ergebnisse zeigten, dass nach der ersten Dosis eines COVID-19-Impfstoffs arterielle Thrombosen um bis zu 10 % seltener auftraten als bei Ungeimpften. Nach der zweiten Dosis sank das Risiko bei ChAdOx1 um bis zu 27 % und bei den mRNA-Impfstoffen um bis zu 20 %.

Auffrischungsimpfung für zusätzlichen Schutz

Nach der ersten Auffrischungsimpfung mit BNT-162b2 nahm die Häufigkeit arterieller Ereignisse, insbesondere Herzinfarkte und Schlaganfälle, um 27 % ab. Diese Schutzwirkung überwog den Anstieg von Myokarditiden und Perikarditiden, die nach der Boosterung mit BNT-162b2 etwa doppelt so häufig auftraten.


Fotos: (c) istock: Yulia-Sutyagina

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