Es ist wieder Hustenzeit: bellend, schleimig, heiser oder einfach nur laut – Husten kann sich vielfältig präsentieren und auch verschiedene Ursachen haben. Dr. Christine Reiler stellt in MEDIZIN POPULÄR Hausmittel aus Küche und Garten vor, die dabei helfen können, Beschwerden zu lindern.
1. Schwarzer-Rettich-Sirup selbstgemacht
Dafür benötigen Sie eine Knolle schwarzen Rettich, Honig und ein sauberes Einmachglas. Den oberen Teil des Rettichs als Deckel abschneiden und die Knolle aushöhlen. Mit einer Stricknadel oder einem ähnlichen spitzen Gegenstand in den Boden eine Öffnung stechen, das zerkleinerte Fruchtfleisch wieder hineingeben und den Rettich auf dem Glas positionieren. In die Knolle nun Honig füllen und den Deckel wieder draufgeben. Über Nacht stehen lassen. Im Laufe der Stunden tropft an der Öffnung nun der fertige Hustensaft heraus. Diesen in ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Der hausgemachte Hustensaft ist bis zu sechs Monate haltbar. Drei Esslöffel am Tag helfen bei Reizhusten, Bronchitis und Keuchhusten. Achtung: Kinder unter einem Jahr sollen keinen Honig zu sich nehmen, in diesem Fall kann man den Sirup auch mit Kandiszucker herstellen!
2. Hustentee
Heilpflanzen mit Schleimstoffen wirken als altbewährtes Hausmittel bei Reizhusten wahre Wunder. In diese Kategorie fallen etwa die Königskerze, Eibisch, Spitzwegerich oder Eisenkraut. Die Schleimstoffe legen sich wie ein schützender Film auf die gereizte Schleimhaut der Atemwege und bekämpfen so den Hustenreiz. Bei Husten mit Auswurf empfiehlt sich ein Tee aus Thymian, Primelwurzel, Anis und Fenchel.
3. Erdäpfelwickel
Besonders bei festsitzendem Schleim und hartnäckigem Husten hat sich ein einfaches Hausmittel bewährt: der Erdäpfelwickel. Dafür zerquetschen Sie ein paar frisch gekochte und noch warme, aber nicht zu heiße Erdäpfel (Achtung: Verbrennungsgefahr!), schlagen diese in ein Tuch ein und legen den Wickel etwa eine halbe Stunde auf die Brust.
4. Efeu
Die Kletterpflanze Hedera helix kennen Sie vermutlich unter dem Namen Efeu. In ihr stecken die sogenannten Saponine wie das Hederacosid C. Dieser Wirkstoff soll unter anderem dabei helfen, den Schleim besser abhusten zu können und den Reiz zu lindern. Die heilende Potenz der immergrünen Pflanze soll übrigens von einem französischen Arzt im 19. Jahrhundert durch Zufall entdeckt worden sein: Kinder, die ihre Milch aus einer Schüssel aus Efeu- holz tranken, erkrankten seltener an Husten.
5. Ätherisches Öl
Auch die in den Heilpflanzen enthaltenen ätherischen Öle helfen gut gegen lästigen Husten. Besonders geeignet sind die Öle von Eukalyptus, Tanne, Pfefferminz oder Lavendel. Für eine Einreibung der Brust oder des Rückens mischen Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl mit einem fetten Öl wie Jojoba- oder Mandelöl. Auch hier gilt: nicht für Babys geeignet, aber für alle Erwachsenen eine Wohltat.
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