Warum sich Freude an der Arbeit auf mehreren Ebenen auszahlt und weshalb ein hohes Gehalt kein Garant für Zufriedenheit ist.
von Mag.a Natascha Gazzari
Ein Sprichwort lautet: „Was man gern macht, macht man gut.“ Wer Spaß an dem hat, was er tut, sei es im Beruf oder in der Freizeit, reitet eher auf der Erfolgswelle als jener, der widerwillig ans Werk geht. Soweit die Theorie. Doch „darf“ man im Land der Raunzer und Nörgler seinen Beruf überhaupt gern machen, ihn womöglich sogar lieben? „Ja, unbedingt“, so die klare Antwort, schließlich verbringt man einen großen Teil des Erwachsenenlebens in der Arbeit.
Neuer Job …
Doch was tun, wenn man sich wünscht, das Wochenende würde nie enden, und am Montagmorgen eher mit gemischten Gefühlen in die Arbeitswoche startet? Den Job an den Nagel zu hängen, sei eine Option, „wenn man es sich leisten kann“, so der niederösterreichische Managementtrainer Dr. Reinhard Lindner, MBA. Allerdings mangle es den meisten Menschen, die unglücklich in ihrer Arbeit sind, an besseren Alternativen.
… neues Glück?
Doch auch für jene, die sich einen Jobwechsel grundsätzlich leisten können, gibt es keine Garantie für mehr Zufriedenheit. Der Managementtrainer rät daher allen, die ihre Situation verändern möchten, in sich hineinzuhorchen und herauszufinden, woher die Unzufriedenheit im Beruf rührt: „Nicht selten liegen die Gründe bei der Person selbst. Probleme sind grundsätzlich dazu da, um sie zu lösen und nicht um davor davonzulaufen.“
Droge Arbeit
„Arbeitssucht wird, ähnlich wie Kaufsucht, von vielen Betroffenen verheimlicht, daher gibt es keine verlässlichen Zahlen dazu. Wir können aber sehr wohl eine Verbindung zu den Burnout-Zahlen herstellen, da Arbeitssucht und Burnout oft eng aneinander gekoppelt sind. Man geht davon aus, dass rund acht bis zehn Prozent der Bevölkerung von einer schweren Form von Burnout betroffen sind“, weiß der Wiener Suchtexperte Univ.-Prof. Dr. Michael Musalek.
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