Low Carb und Low Fat – zwei Ernährungstrends, die Abnehmerfolge versprechen. Welcher ist effektiver?
von Mag. Christiane Reitshammer
Es klingt ja wirklich simpel: Einfach weniger Fett verwenden! Oder weniger Kohlenhydrate! Schon nach ein paar Wochen zeigt die Waage eine Zahl an, die dem Wunschgewicht näher kommt. Das versichern nicht nur Vertreter der beliebten Diäten „Low Carb“ oder „Low Fat“, auch Fotos und Berichte in den sozialen Medien versprechen das. Aber ist es wirklich so leicht?
„Es gibt viele Empfehlungen, wie sich Menschen ernähren sollen. Wir müssen aber zwischen Empfehlung und Marketingstrategien unterscheiden“, sagt Diätologin Pia Wildfellner, BSc, aus Linz. Diättrends sieht sie daher auch als Wirtschaftsfaktor, in der Gesamtdiskussion gehe jedoch das Thema Qualität von Lebensmitteln unter, „was aber viel wichtiger wäre“.
Zu viel Zucker, zu viel Fett
Der Körper verbraucht rund um die Uhr Energie, die vor allem von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen in der Nahrung geliefert wird. „Aber wir können beobachten, dass sich Menschen nicht von Nahrungsmitteln, sondern von Genussmitteln, also vielen Snacks und Süßigkeiten, die eine hohe Energiedichte haben, ernähren. Diese hält jedoch nicht lange an. Wir essen doppelt so viel Zucker, wie wir sollten, und sehr fettreich.“
Warum uns beides so sehr schmeckt? Wildfellner weiß den Grund: „Wir sind es gewöhnt. Viel Fett, viel Zucker – das hat uns in der Evolutionsbiologie gerettet.“ Heute sollten wir uns aber überlegen, was wir „bewusst“ essen möchten. „Wir brauchen einen positiven Zugang und nicht nur einen Fokus darauf, was ich nicht darf“, so die Expertin.
Die ideale Ernährungsform?
Mehr oder weniger von Fett und Kohlenhydraten – was ist also die ideale Ernährungsform? „Es ist immer abhängig von der Qualität der Nährstoffe“, betont auch Ass. Prof. Dr. Petra Rust, Studienprogrammleitung Ernährungswissenschaften an der Universität Wien.
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