Verdauung, Magen & Darm

Wenn nichts mehr geht

Obwohl etwa 15 Prozent der Bevölkerung darunter leiden, ist es für viele Betroffene immer noch ein Tabuthema: Verstopfung! Wir verraten, woher Verstopfung kommt und was zu tun ist.

Wer kennt diese Symptome nicht? Man kann nicht regelmäßig auf die Toilette gehen und hat aufgrund von hartem Stuhl Schmerzen beim Toilettengang. Einmalig ist das für die meisten keine große Sache – wenn die Verstopfung jedoch immer wieder auftritt, kann sie für Betroffene zu einer großen Belastung im Alltag werden.

„Um eine deutlich spürbare Verbesserung bei hartem Stuhl bzw. Verstopfung zu erzielen, ist es am sinnvollsten, eine Kombination verschiedener Ballaststoffe zu sich zu nehmen.“ Mag. pharm. Claudia Weinberger

Warum Verstopfung?

Bei einer Verstopfung verbleibt der Speisebrei länger als üblich im Darm. Das liegt in den meisten Fällen an einer zu schwachen Darmbewegung – etwa aufgrund von Stress, Medikamenteneinnahme, hinausgezögerten Toilettengängen oder hormonellen Schwankungen, beispielsweise in den Wechseljahren. Dadurch wird dem Stuhl laufend mehr Wasser entzogen und er wird hart. Die Folge ist eine seltenere Darmentleerung sowie Schmerzen, wenn es dann doch klappt. Zu starkes Pressen sollte man hier in jedem Fall vermeiden. Denn langfristig kann dies zur Entstehung von vergrößerten Hämorrhoiden (Blutgefäße rund um den Darmausgang) führen, die wiederum Schmerzen oder gar Blutungen verursachen können.

Was kann ich tun?

Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, die Darmtätigkeit wieder anzuregen – ganz ohne chemische Abführmittel. In erster Linie sind das eine ausreichende Flüssigkeits- und Ballaststoffzufuhr. Versuchen Sie täglich mindestens eineinhalb bis zwei Liter Wasser zu trinken. Ballaststoffe können durch ihre hervorragenden Quelleigenschaften einerseits die Stuhlkonsistenz verbessern, andererseits aber auch die Darmtätigkeit anregen und so generell für eine regelmäßige und angenehme Darmentleerung sorgen.

Ballaststoff-Kombination wirkt am besten

Um einen optimalen Effekt bei Verstopfung und hartem Stuhl zu erzielen, sollte man Ballaststoffe klug miteinander kombinieren.

Man kann sie nämlich in drei große Gruppen einteilen, die den Darm jeweils auf unterschiedliche Weise unterstützen: in lösliche, unlösliche und fermentative Ballaststoffe. Unlösliche Ballaststoffe wie in Gerstengras oder Pflaume regen zum Beispiel die Darmbewegung an, wodurch der Transport des Speisebreis durch den Darm beschleunigt wird. Lösliche Ballaststoffe – zu finden etwa in Flohsamen, Apfel oder Yaconwurzel – machen den Stuhl an sich weicher und erleichtern so den Toilettengang. Fermentative Ballaststoffe wiederum dienen mit ihrer präbiotischen Wirkung den nützlichen Darmbakterien als Nahrungsquelle und fördern so zusätzlich ein gesundes Darm-Mikrobiom. Man kann also sagen, dass eine Kombination der Ballaststoff-Arten sowohl bei der Ursache als auch bei den Anzeichen von Verstopfung ansetzt.

Setzen Sie also im besten Fall auf ein hochwertiges Ballaststoff-Kombinationspräparat aus der Apotheke. Diese sind sehr gut verträglich, haben keinen Gewöhnungseffekt und können somit, wann immer Bedarf besteht, eingenommen werden.


fotoS: zvg, istock

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