Frauengesundheit

Arabella Kiesbauer

„Ich finde es interessant, in andere Welten einzutauchen”

Sie ist Moderatorin der Doku-Soap „Bauer sucht Frau“ auf ATV, moderierte für den ORF den „Life Ball“, „Starmania“, den Opernball, die Jugendsendung X-Large sowie auf ProSieben die nach ihr benannte Talkshow „Arabella“ – und damit insgesamt mehrere Tausend Sendungen.
Im Gespräch mit MEDIZIN POPULÄR erzählt die in Wien lebende 49-Jährige, warum sie sich gegen Rassismus und für Menschenrechte engagiert, was sie für ihre Gesundheit tut und wie viele der bisherigen Kandidaten von „Bauer sucht Frau“ sich – glücklich – verliebt haben.

von Mag. Sabine Stehrer

MEDIZIN POPULÄR: Frau Kiesbauer, bald startet auf ATV die 15. Staffel der Doku-Soap ‚Bauer sucht Frau‘. Wie viele der bisherigen Kandidaten haben sich glücklich in eine Bewerberin beziehungsweise einen Bewerber verliebt oder sogar geheiratet?

Arabella Kiesbauer: Über die Jahre hat sich gezeigt, dass sich immer etwa ein Drittel der Kandidaten, die an einer Staffel beteiligt sind, in einen Bewerber oder eine Bewerberin verlieben. Wenn es gut läuft, dann entwickelt sich die Sache weiter. Irgendwann wird geheiratet, das haben schon einige getan. Auch demnächst bin ich wieder zur Hochzeit eines Weinbauers aus Niederösterreich eingeladen. Er und seine Partnerin werden eine große Winzerhochzeit feiern, auf die ich mich schon sehr freue.

Was passiert erfahrungsgemäß mit den Enttäuschten, den Abgewiesenen?
Wenn die Liebe unerfüllt bleibt, ist der Herzschmerz doch oft groß, und in Anbetracht des Kummers werde ich schon auch einmal von der Liebesbotschafterin zur Trösterin.

Wie schaffen Sie es, bei dem Erlebten, wo es ja oft sehr emotional hergeht und mitunter Erstaunliches passiert, selbst immer so gelassen, humorvoll und verständnisvoll zu bleiben?
Ich schätze es sehr und finde es nicht nur beruflich, sondern auch privat interessant, in andere Welten wie die der Bauern und Bäuerinnen, der ‚Stadtmadln‘ und Wirte, die ja auch schon über meine Show nach Partnerinnen und Partnern gesucht haben, einzutauchen. An dem vielfältigen Geschehen teilhaben zu können, ist ganz einfach eine Freude für mich.   

Wenn Sie an Ihre insgesamt mehrere Tausend Sendungen zurückdenken: Welcher Moment war für Sie am berührendsten?(Überlegt). Das war der Auftritt einer Siebenjährigen in meiner Talk-Show ‚Arabella‘ auf ProSieben. Das Mädchen litt an Progerie, einer Krankheit, die den Menschen fünf- bis zehnmal so schnell altern lässt als andere, und meist schon im Jugendalter zum Tod führt. Das Kind war merkbar und spürbar ein ganz besonderer Mensch, ein kleiner Engel.


Gibt es auch einen Moment, den Sie als absolut unnötig und unangenehm empfinden?

Als unangenehm und vollkommen unnötig habe ich immer Situationen empfunden, wo Leute lautstark zu streiten beginnen oder sogar eine Schlägerei anfangen. Ich finde, jeder Konflikt müsste sich lösen lassen, indem die Leute in Ruhe miteinander reden.

Etwas, das Sie ja auch in ‚Bauer sucht Frau‘ propagieren…
…Ja, denn ich finde, Unausgesprochenes, Ungeklärtes belastet, und das ist nicht gut für die Gesundheit aller Beteiligten.

Was tun Sie noch für Ihre Gesundheit?
Ich betreibe, wie ich glaube, relativ viel Sport, einfach auch, weil mir Bewegung Spaß macht und ich dabei den Kopf frei bekomme. Als quirliger Mensch, der kaum stillsitzen kann, mag ich am meisten das Tanzen, am liebsten nach Choreografien in Videoclips. Außerdem gehe ich einmal in der Woche in ein Fitnessstudio und absolviere dort ein Krafttraining. Yoga mache ich auch, und wenn ich einmal mehr Zeit habe, gehe ich Mountainbiken oder Skifahren.

Halten Sie sich beim Essen an bestimmte Regeln?
Da ich auch ein sinnlicher Mensch bin, ist mir beim Essen vor allem der Genuss wichtig (lacht). Ich esse sehr gern und sehr viel und manchmal auch durchaus Fettes, Schweres. Aber wenn es mir damit reicht, esse ich auch wieder eher Leichteres und Gesünderes, wie zum Beispiel Gemüse und Fisch. Im Sinn meiner Gesundheit arbeite ich auch nicht mehr so viel wie früher, sondern nehme mir mehr Zeit für meine Familie, meinen Mann, meine Kinder, Freiraum für mich selbst und für meine Hobbys, meine Leidenschaften.

Welche sind das?
Ich nehme seit fünfzehn Jahren Klavierunterricht und arbeite gemeinsam mit Lehrerinnen kontinuierlich daran, mein Englisch und Spanisch zu verbessern. Außerdem ist es mir noch ein Anliegen, die Gesellschaft, in der ich lebe, mitzugestalten – dabei mitzuhelfen, dass es anderen in unserer Gesellschaft gut geht, da es mir in meinem Leben dank der Hilfe des lieben Gottes an sich auch immer gut ging. Ich unterstütze zum Beispiel Menschenrechtsorganisationen und besuche auch immer wieder Schulen, um den Schülern zu erklären, wie schlimm Rassismus ist.

Warum gerade Rassismus?
Weil ich diesbezüglich meine negativen Erfahrungen gemacht habe. Eine meiner Assistentinnen wurde im Zuge der Briefbombenattentate in den 90er Jahren verletzt, und als Kind wurde ich öfter wegen meiner Hautfarbe angefeindet, die ich von meinem Vater geerbt habe.

Anders als die meisten Kandidaten bei ‚Bauer sucht Frau‘ haben Sie nun auch schon längere Erfahrung mit etwas Positivem, der Ehe. Ihr Mann ist als Personal- und Managementberater genauso wie Sie vermittelnd tätig. Wie haben Sie ihn kennengelernt?
(Lacht). Ganz ohne Vermittlung. Wir gingen unabhängig voneinander in dasselbe Restaurant und saßen dort an zwei verschiedenen Tischen. Über die Tische hinweg haben wir dann irgendwann miteinander zu flirten begonnen, und das war’s dann.


Kurz & Persönlich

  • Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
  • Lieblingsort in Österreich: auf dem Berg und auf unserer Terrasse mit Blick auf den See
  • Lieblingsurlaubsort: jeder, den es neu zu entdecken gilt, insbesonders Asien als Kontinent
  • Lieblingsmusik: breitgefächert – von Klassik bis Parov Stelar
  • Lieblingsautor: T.C. Boyle
  • Lieblingsessen: asiatisch oder deftige Hausmannskost
  • Lieblingsgetränk: heißes, abgekochtes Wasser

Foto: iStock, melitas

Share

Das könnte Sie auch interessieren:

Logo medizinpopulär