Kleine Hautmakel wie Rötungen, Reizungen und Pickel haben ihre Ursache in ungünstigen Pflegegewohnheiten.
– Von Mag. Sylvia Neubauer
Mit zwei Quadratmetern und rund zwanzig Prozent des Körpergewichts ist die Haut das größte und schwerste Organ. „Der eigene Hauttyp spiegelt nur die derzeitige Hautsituation wider, er kann sich im Laufe der Jahre ändern“, erklärt Dr. Rainer Peschke, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten.
Fehlerhafte Pflegeroutine setzt der Haut ebenso zu wie übermäßige oder vernachlässigte Pflege. Doch wer häufige Pflegefehler kennt, kann sie entsprechend korrigieren und die Haut damit wieder zum Strahlen bringen:
1. Hauttyp außer Acht lassen
Nicht jedes Pflegeprodukt ist für jede Haut geeignet. „Jedes Hautbild hat unterschiedliche Bedürfnisse, die bei der ta?glichen Pflege berücksichtigt werden müssen“, sagt Dr. Rainer Peschke, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Praxen in Perchtoldsdorf und Frauenkirchen, und nennt unterschiedliche Hauttypen: „Wir sprechen vom trockenen, öligen, empfindlichen und Misch-Hauttyp. Werden Pflegeprodukte verwendet, die nicht perfekt auf den Hauttyp abgestimmt sind, können Irritationen entstehen.“
Was tun? „Der eigene Hauttyp spiegelt nur die derzeitige Hautsituation wider, er kann sich im Laufe der Jahre ändern. Dafür können hormonelle Veränderungen, Pflegeprodukte oder Medikamente verantwortlich sein“, erklärt Peschke.
2. Zu viel Zucker essen
Neben Alkohol und Nikotin schädigt auch übermäßiger Zuckerkonsum die Haut. Bei häufig erhöhtem Blutzuckerspiegel verbinden sich Zuckermoleküle mit Eiweißstoffen (Proteinen) und verkleben miteinander. Außerdem hat „zuckerreiche Ernährung einen ungünstigen Effekt auf die Talgproduktion und kann Akne begünstigen“, erklärt der Wiener Dermatologe Dr. Matthias Sittenthaler.
Was tun? Hier empfiehlt es sich, die Lebensmitteletiketten zu studieren bzw. frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln den Vorzug zu geben. Wer Wasser statt Softdrinks trinkt, kann pro 0,5 Liter etwa 50 Gramm Zucker einsparen.
3. Vor dem Schlafengehen nicht abschminken
Das Abschminken auf den nächsten Morgen zu vertagen, ist keine gute Idee. Während wir dösen, ist die Haut fleißig am Arbeiten: Trockene Hautschüppchen werden abgeworfen, neue Zellen gebildet – die Haut regeneriert sich. „Make-up-Reste und Schmutz können diesen Prozess beeinträchtigen und die Poren verstopfen“, sagt Sittenthaler und nennt Hautreizungen, Pickel und Mitesser als mögliche Folgen.
Was tun? Wer abends spät nach Hause kommt, sollte dem Gesicht trotzdem eine gründliche Reinigung samt anschließender Pflege gönnen.
4. Keinen Sonnenschutz verwenden
Viele Menschen verzichten im Winter auf den Sonnenschutz. Ein fataler Irrtum. Die Sonne ist in den Wintermonaten zwar schwächer, Eis und Schnee reflektieren aber die UV-Strahlen, sodass sie sich um bis zu 90 Prozent verstärken.
Außerdem „können sich selbst geringe Dosen UVB-Strahlen über die Jahre summieren“, gibt Matthias Sittenthaler zu bedenken: „Dies beschleunigt die Hautalterung und begünstigt die Entwicklung von Basaliomen und Plattenepithelkarzinomen, sprich von weißem Hautkrebs, in der zweiten Lebenshälfte.“
Was tun? Im Gebirge ist die UV-Strahlung höher als im Flachland, weshalb Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30) im Schiurlaub Pflicht sein sollten. Es ist dabei nicht ratsam, die stark wasserhaltigen Sonnenschutzprodukte vom Sommer weiter zu verwenden. Besser ist es, auf geeignete Wintersonnenschutzprodukte mit integriertem Kälteschutz zu setzen.
5. Auf die empfindliche Augenpartie vergessen
Die Augenpartie zählt zum trockensten und empfindlichsten Teil der Gesichtshaut und benötigt daher einen besonders effektiven Schutz. Im Vergleich zur übrigen Gesichtshaut verfügt sie über weniger Fettgewebe, wodurch die Barriereschicht dünner und die Elastizität geringer ist. Die Spuren der Zeit treten in Form von Fältchen und Krähenfüßen zuallererst im Augenbereich zutage.
Was tun? Sittenthaler empfiehlt für die zarte Augenpartie eine „reichhaltige, eher fette Pflege.“ Gut geeignet sind Pflanzenöle wie Avocado- oder Jojobaöl bzw. Bienenwachs. „Inhaltsstoffe wie Glyzerin und Hyaluronsäure spenden Feuchtigkeit und erhöhen die Hautelastizität.“
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