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Was es mit LSF, UVA, UVB auf sich hat, warum ein hoher Sonnenschutz auch im Alltag sinnvoll ist und man trotzdem nicht „käsig“ bleiben muss.

– Von Mag.a Andrea Riedel

Nanopartikel im Blut-, Octocrylen im Hormonhaushalt – immer wieder geraten Inhaltsstoffe von Sonnenschutzmitteln unter Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Fakt ist: Sonnenschutzmittel sind seit mehr als einem halben Jahrhundert verbreitet, ohne ernstzunehmende Nebenwirkungen. Umgekehrt steht fest, dass der Verzicht darauf Krebs verursachen kann.

UVA, UVB: Welche Strahlen wirken wie?

Kurzwellige UVB-Strahlen schädigen die obere Hautschicht: rasch bemerkbar als Sonnenbrand, eine mögliche Spätfolge ist weißer Hautkrebs. „Dazu trägt auch langwelliges UVA-Licht bei. Die für schwarzen Hautkrebs verantwortlichen Wellenlängen der UV-Strahlung sind noch nicht im Detail erforscht. In tieferen Schichten schädigen UVA-Strahlen jedenfalls das Bindegewebe und lassen die Haut schneller altern“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Peter Wolf, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der MedUni Graz und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie.

LSF, SPF, SSF: Was ist was?

In der EU gilt ein Mindest-Licht- oder Sonnenschutzfaktor (LSF/SSF, englisch SPF) von 6. Allerdings: Der LSF basiert auf Laborbedingungen, die in der Realität kaum einzuhalten sind. Kein Wunder, dass man „im echten Leben“ de facto nie den angegebenen Lichtschutzfaktor erreicht. Damit wird auch plausibel, warum Dermatolog*innen lieber gleich zu LSF 30, besser 50, raten.

Gefährliche Inhaltsstoffe?

„Jeder Filter wird vor seiner Zulassung in der EU genau geprüft“, so DI Gregor Özelt, Leiter der Abteilung Gebrauchsgegenstände & Kosmetik in der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Stimmt also unterm Strich die Risiko-Nutzen-Abwägung? – Absolut, wie beide Experten betonen.

Foto: (c) gettyimages_Cultura RM ExclusiveSporrerRupp

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