Sonne ist Balsam für die Lockdown-gequälte Seele. Also nichts wie raus und die warmen Sonnenstrahlen wie eine wohlige Umarmung spüren! Doch ungeschützt kann es besonders bei hellen Hauttypen schnell zu Rötungen kommen, die vorwiegend durch UVB-Strahlen ausgelöst werden“, weiß Univ. Prof. Dr. Gudrun Ratzinger von der Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der MedUni Innsbruck. „Das volle Ausmaß des Sonnenbrandes zeigt sich meist erst nach zwölf bis 24 Stunden. Geht man am nächsten Tag wieder in die Sonne, summiert sich das“, so die Expertin.
Die Haut merkt sich alles
Körperstellen, die der Sonne besonders stark ausgesetzt sind, brauchen eine Extraportion Schutz. Dazu zählen neben dem Gesicht, den Ohren und den Handrücken auch die Lippen. „Speziell die Unterlippe ist häufig von Karzinomen betroffen, da sie meist etwas vorsteht und der Sonne daher noch mehr ausgesetzt ist“, betont die Hautärztin die Wichtigkeit eines konsequenten UV-Schutzes der Lippenpartie.
UVA und UVB – beides zählt!
Während UVB-Strahlen nur bis in die Oberhaut eindringen und dort bei einer Überdosierung für das Entstehen eines Sonnenbrandes verantwortlich sind, dringen UVA-Strahlen tiefer, bis in die Lederhaut, ein. „In diesem Bereich der Haut befindet sich das Bindegewebe. UVA-Strahlen richten direkt im Bindegewebe Schäden an und sind daher für die direkte Hautalterung hauptverantwortlich“, erläutert Univ. Prof. Dr. Peter Wolf, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie an der Medizinischen Universität Graz.
Während die UVB-Strahlung im Winter an Intensität nachlässt, ist UVA ganzjährig relativ gleichmäßig vorhanden und beeinflusst die Hautalterung durchgehend. Bei der Wahl des Sonnenschutzes ist daher immer darauf zu achten, dass das Produkt sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung schützt.
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