Die Sommerhitze bringt für viele Berufstätige erschwerte Arbeitsbedingungen und erhöhte Unfallgefahren mit sich. Ein effektiver Arbeitsschutz ist daher besonders wichtig.
Ob im Freien, im Büro oder von zu Hause aus: Mit wertvollen Tipps für den Arbeitsplatz und zum Arbeitsschutz kommt man gesund und sicher durch den beruflichen Alltag.
Auswirkungen hoher Temperaturen am Arbeitsplatz
Hohe Temperaturen beeinträchtigen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit vieler Arbeitnehmer. Sonnen- und UV-Strahlung können ohne geeigneten Arbeitsschutz zu erheblichen Schäden an Haut und Augen führen. Ein erhöhtes Risiko für Sonnenbrand und Hautkrebs sowie Augenbeschwerden wie Entzündungen der Horn- und Bindehaut, Trübung der Linse und Schädigung der Netzhaut sind mögliche Folgen.
Der Körper muss bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit hart arbeiten, um die Körpertemperatur konstant zu halten. Durch die Verdunstung von Schweiß an der Hautoberfläche verliert der Körper Flüssigkeit. Wird dieser Verlust nicht ausgeglichen, kann es zu Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit bis hin zu Hitzekrämpfen oder einem Hitzekollaps kommen.
Unfallgefahr am Arbeitsplatz
Sinkt die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, steigt die Gefahr von Arbeitsunfällen. Maßnahmen und Arbeitsschutz gegen die Sommerhitze sind daher unbedingt erforderlich, damit Arbeitnehmer auch bei sommerlichen Temperaturen sicher durch den Arbeitstag kommen. Die konkreten Maßnahmen sollten im Rahmen einer Arbeitsplatzevaluierung festgelegt werden.
Tipps für den Arbeitsplatz im Freien
Um den Arbeitsbeginn möglichst in die kühleren Morgenstunden zu verlegen, ist eine gute Planung erforderlich. Wenn möglich, sollte der Arbeitsbereich beschattet werden, etwa durch Sonnenschirme oder Sonnensegel. Intensive körperliche Belastungen in der prallen Sonne sollten vermieden und stattdessen auf die Randzeiten des Tages verlegt werden.
Zusätzliche Pausen sind wichtig, um sich im Schatten abzukühlen. Kalte Tücher im Nacken und das Kühlen der Füße in einem Wasserkübel können ebenfalls helfen. Ausreichend Flüssigkeit ist unerlässlich – alkoholfreie Getränke wie Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte sind ideal. Sonnenschutzbrillen mit UV-Filter schützen die Augen nicht nur vor Sonneneinstrahlung, sondern auch vor mechanischen Verletzungen. Arbeitsschutzkleidung sollte möglichst viel Haut bedecken und eine Kopfbedeckung sowie Nackenschutz umfassen. Für ungeschützte Körperstellen empfiehlt sich die regelmäßige Anwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor.
Tipps für Indoor-Arbeitsplätze
Auch in Innenräumen können hohe Temperaturen das Arbeiten erschweren. Wer in Räumlichkeiten ohne Klimaanlage arbeitet, sollte den Arbeitsbeginn in die kühleren Morgenstunden verlegen und dabei gut durchlüften. Während des Tages hilft es, den Arbeitsbereich durch Vorhänge, Rollos oder Jalousien zu beschatten, um die Wärmebelastung zu reduzieren. Nicht benötigte Elektrogeräte sollten ausgeschaltet werden, da sie zusätzliche Wärme erzeugen.
Wenn es trotz Beschattung zu heiß ist, können zusätzliche Pausen für Kühlung sorgen. Ein Ventilator, die Kühlung der Handgelenke mit Wasser oder das Eintauchen der Füße in einen Wasserkübel sowie kalte Duschen können helfen. Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten – alkoholfreie Getränke mit niedrigem Zuckergehalt sollten bevorzugt werden. Getränke können bereits zu Arbeitsbeginn im Kühlschrank gekühlt werden.
Tipps für Arbeitswege
Auch im Straßenverkehr ist im Sommer volle Konzentrationsfähigkeit unerlässlich. Wer bei hohen Temperaturen viel Zeit hinter dem Steuer verbringt, sollte einige Maßnahmen beachten. Bei geschlossenen Fahrzeugen sollten die Fensterflächen beim Parken aktiv verschattet werden. Lenkrad und Sitz (bei Lederausstattung) können mit einem Handtuch abgedeckt werden, um Überhitzung zu vermeiden. Vor der Inbetriebnahme sollten Fenster und Türen geöffnet werden, um die gestaute Hitze entweichen zu lassen. Zu Beginn der Fahrt sorgt das Fahren mit geöffneten Fenstern für eine gute Durchlüftung. Nach ein bis zwei Minuten können die Fenster geschlossen werden, damit die Klimaanlage ihre Wirkung entfalten kann. Zusätzliche Pausen sind vor allem bei längeren Strecken und großer Hitze in Fahrzeugen ohne Klimaanlage wichtig. Während der Fahrt sollte man auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Für offene Fahrzeuge wie Fahrrad, Moped, Motorrad und Cabrio ist es wichtig, eine Sonnenbrille mit UV-Schutz zu verwenden, die die Augen auch vor mechanischen Verletzungen schützt. Bei Visierhelmen sollte auf UV-Schutz geachtet werden. Kleidung sollte möglichst viel Haut bedecken, und auf ungeschützten Körperstellen sollte regelmäßig Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen werden.
Besonders im Cabrio und auf dem Fahrrad ist die Wahrnehmung der Wärmestrahlung am Kopf durch den Fahrtwind eingeschränkt, was die Gefahr eines Sonnenstichs erhöht. Daher sollte man immer einen Helm (beim Fahrrad) oder eine Kopfbedeckung (im Cabrio) tragen.
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