Bei der Behandlung von Krampfadern steht für Betroffene nicht nur die kurzfristige Beseitigung der Beschwerden im Vordergrund. Entscheidend ist vor allem, dass die Erkrankung nicht nach einigen Jahren wieder auftritt. Eine aktuelle Analyse eines Medizinerteams aus Bochum zeigt nun: Die Rückfallrate nach einer Lasertherapie ist deutlich höher als nach einer klassischen Operation.
Vergleich verschiedener Methoden
In der Studie wurden die Ergebnisse mehrerer prospektiver Untersuchungen mit einer Nachbeobachtungszeit von mindestens fünf Jahren ausgewertet. Das Ergebnis ist eindeutig:
- Nach einer Lasertherapie traten Rückfälle bis zu fünfmal häufiger auf.
- Die konventionelle Operation schnitt deutlich besser ab und zeigte langfristig die geringste Rückfallrate.
Warum kommt es bei der Lasertherapie zu Rückfällen?
Bei der Lasertherapie wird ein Katheter in die erweiterte Vene (meist die Vena saphena magna) eingeführt und die Vene mit starker Hitze „verschweißt“. Aufgrund der hohen Temperatur muss jedoch ein Sicherheitsabstand zur tiefen Beinvene eingehalten werden. Dadurch bleibt ein Venenstumpf zurück.
Von genau diesem Stumpf ausgehend entwickeln sich viele Rückfälle. In der klassischen Operation wird die Vene hingegen vollständig entfernt – das Stehenlassen eines Reststücks gilt hier als Behandlungsfehler.
Folgen für Patienten und Gesundheitssystem
Die Rückfälle haben nicht nur medizinische, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen. Schon die Folgekosten nach operativer Therapie liegen bei über 60 Millionen Euro jährlich. Würde flächendeckend die Lasertherapie eingesetzt, wären die Kosten für die Sozialkassen noch deutlich höher.
Empfehlung für die Praxis
Expertinnen und Experten raten deshalb, Patientinnen und Patienten im Vorgespräch ausführlich über die Studienlage zu informieren. In vielen Fällen bleibt die operative Entfernung der Krampfadern die Methode der ersten Wahl – vor allem, wenn ein langfristig stabiles Ergebnis gewünscht wird.
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