Wer regelmäßig unter Migräne leidet, weiß: Neben Kopfschmerzen machen Lichtempfindlichkeit, Übelkeit, Erschöpfung oder Sehstörungen jede Attacke zur Tortur. Doch wie lassen sich die Beschwerden wirksam behandeln – und bestenfalls verhindern?
Zwei Säulen der Migränetherapie
Die Akutmedikation kommt direkt bei einem Migräneanfall zum Einsatz. Ziel ist es, innerhalb von zwei Stunden entweder Schmerzfreiheit zu erreichen oder zumindest das belastendste Symptom deutlich zu lindern. Wichtig: Frühzeitig und ausreichend dosieren!
Anders die Prophylaxe: Sie wird bei mindestens drei belastenden Attacken pro Monat empfohlen. Moderne Wirkstoffe – etwa sogenannte CGRP-Antikörper – können die Häufigkeit der Attacken um mindestens 50 Prozent reduzieren. Die Fachärztin bzw. der Facharzt für Neurologie entscheidet, ob ein solches Medikament infrage kommt.
Vorsicht vor Übergebrauch
Was viele nicht wissen: Wer zu oft zu Schmerzmitteln greift, riskiert einen sogenannten Medikamentenübergebrauchskopfschmerz. Die Faustregel lautet: Nicht häufiger als 14 Tage im Monat NSAR (wie Ibuprofen) einnehmen – und Triptane oder Kombi-Präparate maximal neun Tage. Wer häufiger Medikamente braucht, sollte mit einer Ärztin, einem Arzt über Alternativen sprechen.
Was Sie selbst tun können
Auch ohne Medikamente lässt sich einiges bewirken: Regelmäßiger Ausdauersport wie Schwimmen, Radfahren oder Walken, gezielte Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation und eine gute Schlafhygiene helfen nachweislich, Migräneanfälle zu reduzieren. Zusätzlich können regelmäßige Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme helfen und internetbasierte Angebote wie Smartphone-Applikationen die Diagnostik und Therapie der Migräne unterstützen.
Verlauf dokumentieren
Wer sich in Behandlung begibt, sollte gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt realistische Therapieziele abstecken. Besonders wichtig für Ärztinnen, Ärzte und Patientinnen, Patienten ist dabei ein gutes Monitoring: Ein Migränetagebuch kann helfen, den Verlauf zu dokumentieren, Therapieerfolge sichtbar zu machen und gegebenenfalls die Behandlung anzupassen. Denn: Jeder Migräneverlauf ist individuell – aber mit der richtigen Therapie lässt sich viel erreichen.
Was tun bei häufigen Attacken?
- Mit der Ärztin, dem Arzt über moderne Migräneprophylaxe sprechen
- Über drei Monate ein Migränetagebuch führen – etwa mit dem Migränekalender auf kopf-klar.at/service
- Termin bei der Fachärztin, beim Facharzt für Neurologie vereinbaren
- Bereits ab vier Migränetagen pro Monat kann eine moderne Prophylaxe sinnvoll sein
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