Ob Teenager oder Babyboomer: Akne kann in jedem Alter zum Problem werden.
Von Mag.a Andrea Riedel
Große Poren, oft geziert mit schwarzen Pünktchen, vulgo Mitesser – unreine Haut nervt, keine Frage. Um Akne handelt es sich aber erst, wenn sich der Pfropfen aus Hornschüppchen und Talg entzündet: Ein paar Keime genügen und fertig ist die eitrige Pustel, auch Pickel genannt.
Immer häufiger: Spätakne
„Spätakne nimmt zu“, beobachtet Dr.in Christa Samrock-Stückler, Fachärztin für Dermatologie in Velden. „Häufig liegt das an zu reichhaltiger oder übertriebener Hautpflege. Auch Veranlagung und hormonelles Ungleichgewicht spielen eine Rolle“, sagt Samrock-Stückler. Ungesunde Ernährung, eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora, Stress, Rauchen, Koffein und Alkohol heizen die Talgproduktion zusätzlich an.
Wie man gegen Akne vorgeht
Bringt ohne Verschreibung erhältliche Akne-Pflege nach vier bis sechs Wochen keine deutliche Besserung bzw. fühlt man sich belastet, sollte man ärztlichen Rat suchen. Die Therapie dauert mehrere Monate inklusive monatlicher Kontrollen und richtet sich nach der Stärke der Symptome. Basis sind bei allen Ausprägungen stets eine sorgfältige Reinigung und Peelings ohne Schleifpartikel, z.B. mit Enzymen.
Was man lieber lassen sollte
Pickel sollte man nie ausdrücken, weil das bleibende Narben hinterlassen kann. Vermeiden sollte man bei Akne aggressive Desinfektionsmittel, Peelings mit Schleifkörnern und Experimente mit hausgemachter Kosmetik.
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Pubertätsakne: Richtige Pflege verhindert Narben
Seit 2019 gibt es an der Universitätsklinik für Dermatologie in Innsbruck eine Akne-Sprechstunde, die besonders von Jugendlichen in Anspruch genommen wird, wie die Gründerin und Leiterin, Dr. in Mechthild Ottenthal, berichtet.
Akne gehört zur Pubertät. Muss man da nicht einfach durch?
Zwei Drittel aller Jugendlichen machen eine Akne durch, die medizinisch behandelt gehört, was aber oft nicht der Fall ist.
Kann man vorbeugen?
Pubertätsakne ist eine Folge der natürlichen Hormonumstellung. Dennoch: Die richtige Pflege ab den ersten Symptomen bzw. eine rechtzeitige Behandlung verhindert, dass die Akne schlimmer wird und lebenslang Narben hinterlässt.
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