In der Faschingszeit feiert manch einer gerne, da wird getanzt und gesungen – und am nächsten Tag bleibt plötzlich die Stimme weg. Und dann gibt es auch die Heiserkeit, die zu den ersten Symptomen einer Erkältung oder Influenza gehört. Dr. Christine Reiler zeigt, wie Mutter Natur helfen kann.
1. Sängerkraut (Sisymbrium ofFicinale)
Ein Kraut, von dem Sie vielleicht noch nicht gehört haben, das aber seit jeher bei Heiserkeit eingesetzt wird, ist die Wegrauke, auch Sisymbrium oficinale genannt. In der traditionellen Heilpflanze stecken Flavonoide, Schleimstoffe sowie Cardenolidglykoside. Das Zusammenspiel all dieser Inhaltsstoffe wirkt gegen Entzündungen von Rachen, Hals und Atmungsorganen. Die Wegrauke wird übrigens auch als Sängerkraut bezeichnet, weil der Tee gegen Stimmbandentzündungen eingesetzt wird.
2. Gurgeln mit Salbei
Wer nicht unbedingt ein Fan von Tee ist, kann auch gurgeln. Dafür 3 EL Salbeiblätter mit einem Liter Wasser aufkochen und mindestens 20 Minuten ziehen lassen. Mit dem abgekühlten Sud können Sie über den Tag verteilt gurgeln, um die Schleimhäute zu beruhigen. Hier verbindet sich die befeuchtende Wirkung des Gurgelns mit den antientzündlichen Eigenschaften des Salbeis.
3. Inhalieren
Beim Gurgeln erreichen Sie die Mundhöhle und den Rachen, nicht aber die Stimmlippen. Um diese zu umschmeicheln, eignen sich Inhalationen. Bei Heiserkeit hat sich dafür eine physiologische Kochsalzlösung oder Kamillentee bewährt. Das Salz befeuchtet die Atemwege und Kamille wirkt leicht entzündungshemmend.
4. Spitzwegerichtee
Spitzwegerichtee hilft dank Aucubin (antimikrobiell, entzündungshemmend), Flavonoiden (immunsystemstärkend) und Schleimstoffen (schützend, beruhigend) besonders gut bei Heiserkeit. Für eine Tasse: 1 TL getrocknetes Spitzwegerichkraut mit heißem Wasser übergießen, zehn bis 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und mehrmals täglich trinken. Mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag dürfen es übrigens durchaus sein! Und ein Teelöffel Honig kann auch hinein: Der bringt nämlich zusätzlich antibakterielle und antioxidative Eigenschaften mit.
5. Zwiebel-Topfen-Wickel
Für einen Zwiebel-Topfen-Wickel bestreichen Sie ein dünnes Baumwolltuch, etwa ein Mulltuch, mit einer zentimeterdicken Schicht Topfen. Darauf legen Sie die geschnittene Zwiebel, schlagen das Tuch in der Mitte zusammen und erwärmen den Wickel kurz auf der Heizung. Dann um den Hals legen und mit einem Wollschal oder Tuch fixieren und für ein bis zwei Stunden dort belassen. Der Wickel wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.
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