Herz, Kreislauf & Gefäße

4 Tipps bei Venenbeschwerden

Welche Naturheilmittel Venen stärken und Beschwerden lindern können, erklärt Dr. Christine Reiler. 

Krampfadern sind erweiterte, geschlängelte Venen, die überwiegend an den Beinen sichtbar werden. Sie entstehen, wenn die Venenwände oder Venenklappen an Stabilität verlieren und ihre Funktion nicht mehr voll erfüllen. In der Folge kann das Blut nicht ausreichend zum Herzen zurückfließen, staut sich in den Beinen und macht die Venen deutlich sichtbar – oft auch unschön. Häufige Ursachen liegen in einer erblichen Veranlagung, Bewegungsmangel, Übergewicht, zunehmendem Alter oder einer Schwangerschaft. Wer unter Krampfadern, geschwollenen Beinen oder einer allgemeinen Venenschwäche leidet, kann aber mithilfe der Naturheilkunde Linderung schaffen.

Der Topfenwickel ist ein altbewährtes Hausmittel, das bei geschwollenen Beinen und Venenproblemen helfen kann. Die Anwendung ist unkompliziert: Ein Baumwolltuch wird etwa fingerdick mit Topfen bestrichen und für 20 bis 30 Minuten auf die betroffene Stelle gelegt. Der Wickel entzieht dem Körper Wärme, wodurch Schwellungen zurückgehen und Entzündungen abklingen. Zudem sorgt der kühlende Effekt für Schmerzlinderung.

2. Eine im Winter wunderschön blühende Heilpflanze kann auch helfen: die Hamamelis. Sie zieht nicht nur Gewebe zusammen, sondern reduziert auch Schwellungen und beruhigt die Haut. Am besten eignen sich hierfür Salben oder Cremes mit Hamamelis-Extrakt. Die Hamamelis enthält wertvolle Wirkstoffe wie Gerbstoffe und Tannine. Diese ziehen die Gefäßwände zusammen, was die Durchlässigkeit der Venen für Flüssigkeit verringert und Schwellungen reduziert. Sie hemmen entzündliche Prozesse und fördern die Regeneration des Gewebes. Außerdem sind Flavonoide enthalten, welche freie Radikale, die die Gefäßwände schädigen, neutralisieren können. Sie stärken die Gefäßwende und verbessern ihre Elastizität – das senkt das Risiko für Krampfadern. Auch das enthaltene ätherische Öl unterstützt die Durch­blutung und lindert Spannungsgefühle.

3. Studien belegen, dass Rotes Weinlaub Beschwerden wie schwere Beine, Wassereinlagerungen und Krampfadern lindern kann. Es ist reich an Polyphenolen wie Anthocyanen und Resveratrol, die die Blutzirkulation positiv beeinflussen. In der Volksheilkunde wird Rotes Weinlaub als Aufguss oder Umschlag genutzt, empfehlenswert ist aber zusätzlich die Einnahme in Form von Tee oder Kapseln.

4. Auch die Rosskastanie hat als Heilpflanze eine lange Tradition. Die wichtigsten Wirkstoffe wie Aescin und Saponine befinden sich in der Schale und den Samen der Ross­kastanie. Aescin, der Hauptbestandteil der Rosskastanie, hilft, die Blutzirkulation zu verbessern und Wassereinlagerungen zu reduzieren. Das macht den Rosskastanienextrakt besonders effizient bei der Behandlung von Krampfadern und venöser Insuffizienz. Es werden Entzündungsmediatoren gehemmt und gleichzeitig die Elastizität der Blutgefäße gefördert. Außerdem wird der Juckreiz, der oft mit venösen Problemen einhergeht, gelindert. In der Apotheke finden Sie Rosskastaniengel oder auch Kapseln.


Fotos: istock Victoria Sokolova

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