Schlafstörungen sind mehr als nur lästig: Sie können einem das Leben schwermachen und zu einer ganzen Reihe an Krankheiten führen. Was dagegen hilft.
Von Mag.a Sabine Stehrer
Wer denkt, der Mensch schläft nur, um sich auszuruhen und zu erholen, der irrt. Schlaf hat nebenher noch viel mehr Funktionen. So benötigt das Gehirn den Zustand, in dem wir das Bewusstsein verlieren, etwa um tagsüber Erlebtes und Gelerntes im Gedächtnis abzuspeichern und Gedächtnisinhalte neu zu ordnen.
Von Träumen, die wir im Schlaf haben, wird angenommen, dass sie vorrangig der Bewältigung von Negativem dienen und somit unserer Psyche guttun. Außerdem wird während des Schlafs das Immunsystem gekräftigt und Körperzellen werden repariert, wodurch wir besser vor Krankheiten geschützt sind. Alle diese Prozesse gelingen nicht so gut, wenn wir schlecht schlafen. Das verdeutlicht, dass Betroffene unbedingt etwas gegen Schlafstörungen unternehmen sollten.
Was sind Schlafstörungen?
Mit Schlafstörungen ist gemeint, immer wieder einmal länger nicht einschlafen zu können, nicht durchschlafen zu können oder zu früh aufzuwachen und dann am nächsten Tag müde, unkonzentriert, reizbar und insgesamt physisch wie psychisch beeinträchtigt zu sein.
Wodurch werden sie verursacht?
Die wohl häufigste Ursache für Schlafstörungen ist Stress. Und der besteht wiederum bedingt durch die beschleunigte Welt und den permanenten Krisenmodus, in dem wir uns seit einigen Jahren wegen der Pandemie, des Ukraine-Kriegs und der Teuerung befinden.
Auch der moderne Lebensstil, der mit sich bringt, dass man ständig am Smartphone hängt und sich dort über die „Social Media“-Plattformen austauscht, stresst.
Dass das Einschlafen oder Durchschlafen nicht richtig funktioniert oder immer wieder zu kurz geschlafen wird, kann auch auf verschiedene körperliche Ursachen zurückgehen, wie bei Männern auf Schnarchen mit Schlaf-Apnoe, also Atemaussetzern.
Schließlich können noch ungünstige Umgebungsbedingungen den Schlaf stören, wie Lärm von draußen, zu große Helligkeit oder zu hohe Temperaturen.
Was kann man selbst tun?
Der großen Mehrheit der Betroffenen, bei denen die Schlafstörungen auf Stress und den Kreislauf an Erregung zurückgehen, in dem sie sich permanent befinden, helfen fast immer bestimmte Verhaltensparameter. Empfehlenswert ist zum Beispiel, 45 Minuten vor dem Zubettgehen ein Ritual auszuführen, das der Entspannung dient.
Warum man Schlafstörungen nicht einfach hinnehmen sollte und welche neuen digitalen Behandlungsmethoden es gibt, lesen Sie in MEDIZIN populär 4/2024.
Foto: (c) gettyimages_id-work