Heilwässer, Moor oder die spezielle Luft in Heilstollen: Österreich verfügt über viele natürliche Heilvorkommen.
Mag.a Andrea Riedel
Die alten Römer erwarteten sich von ihren Wellnesstempeln, was wir uns heute von einem Tag in der Therme erwarten: Wohlbefinden, Entspannung, Unterhaltung und kurzfristig auch eine Linderung eventueller Beschwerden.
Anpassung durch Übung
Eine medizinische Kur hingegen soll die Gesundheit nachhaltig verbessern. Dafür wird der Körper bestimmten Reizen, z.B. Wärme, ausgesetzt, und reagiert darauf, mit Muskelentspannung etwa. Damit die Reiz-Reaktions-Behandlungen langfristig wirken, müssen sie über eine längere Kurphase erfolgen – wie bei der meist dreiwöchigen „Gesundheitsvorsorge aktiv/GVA“. Bei dieser steht zwar körperliche Aktivität im Vordergrund, die natürlichen Heilvorkommen lassen sich dennoch gut zur begleitenden Regeneration des Stütz- und Bewegungsapparats einsetzen.
Heilwässer
Heilwässer eignen sich für Badekuren, manche auch für Trinkkuren oder Inhalationen. Mehr als 15 bis zwanzig Minuten täglich sollte man nicht darin planschen, denn alle Inhaltsstoffe lösen biochemische Reaktionen, insbesondere entzündungshemmende Prozesse, aus. Das fordert den Organismus.
Heilmoor & Heilschlamm
Beide werden meist direkt als Packung auf schmerzende Stellen aufgetragen bzw. auf den Reflexzonen von Organen. Ebenso möglich sind Ganzkörperwickel oder Wannenbäder. Der zentrale Wirkmechanismus besteht stets darin, dass diese hervorragenden Wärmespeicher die Wärme lange und gleichmäßig an den Körper abgeben.
Heilstollen
In allen drei österreichischen Heilstollen profitieren Menschen mit Atemwegserkrankungen und Allergien von der absolut partikelfreien Luft und der hohen Luftfeuchtigkeit. Jener von Bad Gastein eignet sich aufgrund des erhöhten Radongehalts zusätzlich für Erkrankungen des Bewegungsapparats und der Haut.
Wie Heilvorkommen genau angewendet werden und wirken und welche Rolle psychologische Faktoren spielen, lesen Sie in MEDIZIN populär 11/2023.
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