Für Menschen ab dem 50. Lebensjahr werden die Kosten der Vorsorge-Darmspiegelungen (Koloskopie) von den Krankenkassen übernommen. Allerdings nehmen nach wie vor nur zirka zehn Prozent der Österreicherinnen und Österreicher im betreffenden Alter dieses lebensrettende Vorsorge-Angebot auch tatsächlich wahr.
Bereitschaft ist gesunken
In Zeiten von Corona ist die Bereitschaft zur Darmkrebs-Vorsorge leider noch weiter gesunken. „Vor allem im ersten Lockdown ab März 2020 wurden generell nur Notfälle behandelt und auch Koloskopien nur bei Vorliegen eines konkreten Verdachts im Einzelfall durchgeführt“, so Dr. Friedrich Anton Weiser, Endoskopie-Spezialist und ärztlicher Leiter der Gruppenpraxis „Medico Chirurgicum“ im 23. Wiener Gemeindebezirk. „Wir gehen dementsprechend davon aus, dass eine große Zahl krankhafter Veränderungen, die wir sonst hätten entdecken können, nicht aufgefunden wurden. Genaue Zahlen gibt es dazu noch nicht, diese werden aber – nicht nur für Darmkrebs, sondern auch für Mamma-, Prostata- und Lungenkarzinome sowie für kardiale Erkrankungen und Diabetes – gerade evaluiert.“
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