Bewegungsapparat & Sport

Verkaterte Muskeln

Um kaum ein gesundheitliches Problem ranken sich so viele falsche Mythen wie um den Muskelkater – warum er uns schadet und wie man ihn vermeiden kann.

Von Wolfgang Kreuziger

Unter allen Wehwehchen, die uns zwicken und zwacken ist er der notorische Zuspätkommer: der Muskelkater. Andere Verletzungen wie Verstauchungen oder Prellungen alarmieren uns durch Schmerzen und Schwellungen geradezu in Sekundenschnelle. Er hingegen wiegt uns mit einer Schmerzverzögerung – von im Schnitt zwölf bis 36 Stunden – lange in trügerischer Sicherheit, um uns am Ende doch lahmzulegen.

„Ein Muskelkater ist eine Art leichte Mikroverletzung und die verzögerte Rechnung, die uns der Körper für eine ungewohnte oder zu starke Belastung präsentiert“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Dr. Josef Niebauer MBA, Internist, Kardiologe, Sportmediziner und Leiter des Universitätsinstituts für präventive und rehabilitative Sportmedizin der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg.

Schmerzen, Erschöpfung und Zeitverlust

Früher wurden Kraftsportler*innen noch für ihren Muskelkater über den grünen Klee gelobt und dieser als Beleg für effektives Training angesehen. „Heute wissen wir, nichts an diesem Leiden ist positiv und das Ziel muss sein, es zu vermeiden“, bringt es der Arzt auf den Punkt.

Erst die Kälte, dann die Wärme

Ist der Muskelkater aber schon eingetreten, gibt es nur noch wenige wirksame Gegenmittel. „Im Grunde muss man ihn aussitzen, meistens zwei, drei Tage lang, schlimmstenfalls eine Woche“, sagt Niebauer. Durchaus hilfreich sind aber Kälteanwendungen unmittelbar nach der Überlastung bzw. Wärme und durchblutungsfördernde Maßnahmen in einer späteren Phase.

Foto: (c) gettyimages_OllyPlu

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