Mund & Zähne

Bruxismus: Ursachen und Maßnahmen gegen das Zähneknirschen

Bruxismus ist der medizinische Begriff für das unbewusste Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne, das häufig nachts, aber auch tagsüber auftritt.

Jeder fünfte Mensch ist davon betroffen, wobei Stress als häufigster Auslöser gilt. Dieses Phänomen kann erhebliche Schäden an Zähnen, Zahnhalteapparat, Kiefergelenk und Kaumuskulatur verursachen und betrifft sogar andere Muskelgruppen, die zur Stabilisierung des Kopfes angespannt werden.

Auswirkungen des Bruxismus

Menschen, die unter Bruxismus leiden, sind oft an abgeraspelten Zahnkanten zu erkennen. Insbesondere die vorderen Eckzähne und die Höcker der Backenzähne sind betroffen. Diese geschädigten Zähne sind häufig besonders empfindlich gegenüber Kälte und Hitze und anfälliger für verschiedene Zahnerkrankungen. Die Betroffenen suchen häufig wegen schmerzender Kiefergelenke und -muskeln professionelle Hilfe. Der Bruxismus kann auch zu einem ausgeprägten Leidensdruck führen, nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch bei ihren Partnern, die durch die nächtlichen Geräusche gestört werden.

Maßnahmen gegen das Zähneknirschen

Da jeder fünfte Europäer unter Zähneknirschen leidet, sind effektive Maßnahmen zur Behandlung und Prävention notwendig. Stress ist ein häufiger Auslöser des Bruxismus, weshalb Entspannungstechniken eine zentrale Rolle in der Therapie spielen.

Schienenbehandlung

Eine weit verbreitete Methode zur Behandlung des Bruxismus ist die Verwendung von Kunststoffschienen. Diese Schienen werden nachts getragen und helfen, die Zähne vor den schädlichen Auswirkungen des Knirschens zu schützen. Sie können auch dazu beitragen, die Kaumuskulatur und das Kiefergelenk zu entlasten.

Biofeedback-Verfahren

Eine weitere innovative Methode zur Behandlung des Bruxismus ist das Biofeedback-Verfahren. Hierbei werden kleine Elektroden über dem Kaumuskel an die Wange geklebt, die die Anspannung der Muskeln messen und an einen Computer übermitteln. Anhand der Monitoraufzeichnungen können die Betroffenen lernen, ihre Muskelanspannung bewusst zu erkennen und mit speziellen Entspannungsübungen zu reduzieren.

Stress als Hauptursache

Stress ist der Hauptfaktor, der Bruxismus auslöst. Die Ursachen für Stress sind vielfältig, beinhalten aber häufig Alltagsstress in Beruf, Partnerschaft, Familie und anderen sozialen Kontakten. Daher sind Entspannungsübungen eine wirksame Methode, um den Stress zu reduzieren und somit dem Zähneknirschen entgegenzuwirken.

Entspannungstechniken

Techniken wie Yoga, Meditation, Atemübungen und progressive Muskelentspannung können helfen, den Stresspegel zu senken und die Muskulatur zu entspannen. Diese Übungen sollten regelmäßig in den Alltag integriert werden, um langfristig wirksam zu sein.

Fazit

Bruxismus ist ein weit verbreitetes Problem, das ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann. Durch gezielte Maßnahmen wie das Tragen von Schienen, Biofeedback-Verfahren und regelmäßige Entspannungsübungen können Betroffene die Auswirkungen des Zähneknirschens mindern und ihre Lebensqualität verbessern. Da Stress oft die Hauptursache ist, sollten Stressbewältigung und Entspannungstechniken im Mittelpunkt jeder Behandlung stehen.


Literatur:

Sona J. Lal; Kurt K. Weber. Bruxism Management. StatPearls [Internet]. Last Update: March 13, 2019.

Giraki, M., Schneider, C., Schäfer, R. et al. Correlation between stress, stress-coping and current sleep bruxism. Head Face Med 6, 2 (2010). https://doi.org/10.1186/1746-160X-6-2

Quellen:

Stress und Bruxismus. MEDMIX 6/2006.


Fotos: (c) istock: bymuratdeniz

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