Mund & Zähne

Was tun bei Zahnfleischbluten?

Was hinter Zahnfleischbluten steckt, wie man durch Pflege vorbeugen kann und wann besondere Vorsicht geboten ist, erklärt Zahnärztin Dr. Gabriele Schmidbauer.

Was sind die häufigsten Ursachen für Zahnfleischbluten?

Dr. Gabriele Schmidbauer

Gesundes Zahnfleisch ist rosa, glatt und blutet nicht. Wenn das Zahnfleisch jedoch gerötet, geschwollen und blutungsanfällig ist, kann dies auf eine Entzündung hinweisen, oft begleitet von Mundgeruch. Hauptursache für Zahnfleischbluten ist meist unzureichende Mundhygiene, was zu Zahnbelag und Bakterienansammlungen führt, die das Zahnfleisch reizen. Weitere Auslöser können Medikamente wie Blutverdünner, Blutdrucksenker oder Immunsuppressiva sein, sowie hormonelle Schwankungen während der Schwangerschaft, Pubertät oder Wechseljahre. Auch Allgemeinerkrankungen sowie Rauchen und eine zuckerreiche Ernährung können eine Rolle spielen. Bestehen Blutungen trotz guter Mundhygiene weiter, sollte man eine Zahnärztin, einen Zahnarzt aufsuchen, um Zahnfleischentzündungen, die zu Zahnverlust führen können, zu vermeiden.

Wie kann man vorbeugen?

Regelmäßiges Zähneputzen mit der richtigen Zahnbürste, die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen und die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta sind die besten Maßnahmen zur Vorbeugung. Dabei sollte die Reinigung der Zahnzwischenräume vor dem Zähneputzen erfolgen, damit die Zahnpasta optimal wirken kann. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung ist ebenfalls wichtig. Für Menschen ohne besondere Risiken empfiehlt sich eine professionelle Zahnreinigung ein- bis zweimal pro Jahr. Bei bestehenden Zahnfleischproblemen kann eine häufigere Reinigung alle drei bis vier Monate sinnvoll sein.

Kann Zahnfleischbluten ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein?

Manchmal wird eine zugrundeliegende Erkrankung wie Diabetes erstmals bei der Zahnärztin, beim Zahnarzt aufgrund von Zahnfleischbluten entdeckt. Auch Blutgerinnungsstörungen wie Hämophilie, Thrombopenie, sowie HIV, Leukämie oder Vitaminmangel können Zahnfleischbluten verursachen.

Welche Rolle spielt die Ernährung für gesundes Zahnfleisch?

Die Ernährung ist essenziell für die Gesundheit des Zahnfleisches. Empfehlenswert ist eine pflanzenbasierte Ernährung mit ausreichend Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch, Nüssen, Algen und Leinsamen enthalten sind. Polyphenole, wie sie in Blaubeeren vorkommen, wirken entzündungshemmend und helfen, Plaquebildung zu verhindern. Eine mediterrane Ernährung mit unverarbeiteten Lebensmitteln kann Zahnfleischerkrankungen reduzieren. Vermeiden sollte man hingegen raffinierten Zucker, Alkohol, Nikotin, fettreiche Milchprodukte und verarbeitete Lebensmittel.


fotoS: zvg, istock Paladjai

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