Wie macht sich Zähneknirschen bemerkbar?
Ein schmerzender Kiefer am Morgen und abgeschliffene Kauflächen sind häufige Anzeichen für
Zähneknirschen, sogenannten Bruxismus, der oft unbewusst in stressigen Situationen oder bei Anspannung und vorwiegend nachts auftritt. Der enorme Druck, der dabei entsteht – teilweise bis zum Zehnfachen des normalen Kaudrucks –, kann ernsthafte Schäden an den Zähnen verursachen.
Wie äußern sich diese Schäden?
Der hohe Druck auf das Gebiss beim Knirschen kann zu Schleifspuren und Rissen im Schmelz führen. Auch Brücken und Kronen können beschädigt werden, wenn Keramik abplatzt. Betroffene leiden vor allem unter Muskelanspannungen und Kiefergelenkschmerzen, die sich bis unter das Kinn ziehen können. Typisch ist auch, dass die Zähne morgens schmerzen – manche
können wegen der Knirschgeräusche in
der Nacht nicht schlafen. Während ältere
Patientinnen und Patienten oft stärker betroffen sind, kann Zähneknirschen in jedem Alter auftreten. Viele junge Menschen erkennen die Ursache ihrer Schmerzen daher nicht und vermuten fälschlicherweise Karies oder eine Wurzelentzündung.
Wie wird Zähneknirschen behandelt?
Gelegentliches Kieferknacken ist nicht unbedingt problematisch. Treten jedoch Schmerzen auf oder drohen Zahnschäden durch Reiben, sollte man handeln. Um die Zähne zu entlasten, kommen individuell angepasste Aufbiss-Schienen zum Einsatz, sogenannte Okklusionsschienen, die nicht nur die Zahnsubstanz schützen, sondern gleichzeitig das Kiefer in eine entspannte Lage bringen. Die Tragedauer variiert: Manche Patientinnen und Patienten tragen die Schiene den ganzen Tag außer beim Essen, andere nur nachts, um schmerzfrei schlafen zu können. Eine Schiene sollte jedoch nicht in einer akuten Schmerzsituation angepasst werden. Physiotherapie oder Wärmeanwendungen zur Entlastung des Kiefergelenks sowie ein Reduzieren des Stresslevels durch Atem- und Entspannungsübungen sind daher vor der Anpassung hilfreich.
Wie erfolgreich ist die Behandlung von Bruxismus?
Bruxismus lässt sich gut behandeln, und die Therapie zeigt oft sehr positive Ergebnisse. Es ist wichtig, das Problem frühzeitig und richtig anzugehen, um zu verhindern, dass es chronisch wird und langfristige Kiefergelenksbeschwerden oder Einschränkungen beim Mundöffnen verursacht werden. Zur Schmerzlinderung in den ersten ein bis zwei Wochen sind gelegentlich Analgetika wie Ibuprofen hilfreich.
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