Wie effizient unser Immunsystem arbeitet, ist von vielen Faktoren abhängig – ein ganz entscheidender ist unsere Psyche.
Mag.a Sylvia Neubauer
Wunden heilen schneller, wenn wir entspannt sind. Umgekehrt ist die Wundheilung bei Menschen, die unter Stress stehen, deutlich verlangsamt. Die Wissenschaft kann das klar belegen.
Krankheitserreger lieben chronischen Stress
Unter akutem Stress arbeitet unser Abwehrtrupp auf Hochtouren – das Immunsystem steht Gewehr bei Fuß. In der Regel klingt die Stressreaktion wieder ab, wenn der Auslöser verschwunden ist – der Körper kehrt zur normalen Funktion zurück. Dauert die Belastung jedoch an, sind unsere Immunzellen irgendwann erschöpft. Auch die Menge an Antikörpern in unserem Speichel verringert sich. Die Folge: Wir sind anfälliger für Schnupfen und Co und hangeln uns von einer Infektion zur nächsten.
Krank und schlecht gelaunt? Gut so!
Klar ist: Botenstoffe des Nervensystems wirken auf unser Abwehrsystem. Umgekehrt können aber auch Überträgersubstanzen des Immunsystems die Aktivitäten im Gehirn beeinflussen. Wir kennen es: Wenn eine Erkältung mit Schnupfen und Husten im Anmarsch ist, werden wir lustlos und gereizt – die Stimmung rasselt in den Keller.
Diesen klugen, physiologischen Mechanismus sollte man wirklich ernst nehmen und sich schonen bzw. ins Bett gehen. Evolutionsbiologisch betrachtet ergibt die krankheitsbegleitende Unlust Sinn – sie schützt uns selbst davor, noch kränker zu werden. Andere werden hingegen vor einer Ansteckung bewahrt.
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