Giardien sind mikroskopisch kleine Parasiten, die vor allem Hunde und Katzen befallen und oftmals zu schweren Verdauungsproblemen führen können.
Sie siedeln sich im Darmtrakt unserer Haustiere an und verursachen Magen-Darm-Beschwerden, die oft mit Durchfall und Abgeschlagenheit einhergehen: Giardien sind hartnäckige Einzeller, die hauptsächlich über verunreinigtes Wasser, Futter oder direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen werden. Besonders in Tierheimen, Hundezonen und anderen Orten, an denen Tiere in engem Kontakt stehen, besteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Das Tückische: Giardien überleben außerhalb des Wirts für mehrere Wochen, insbesondere in feuchten und kühlen Umgebungen, was ihre Bekämpfung erschwert.
So äußert sich die Infektion
Die Symptome einer Giardieninfektion treten meist innerhalb von ein bis zwei Wochen nach Ansteckung auf. Häufige Anzeichen sind heller, schleimiger und übelriechender Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen. Auch Erbrechen und Appetitlosigkeit kommen vor. Bei jungen oder immungeschwächten Tieren kann es zu Gewichtsverlust und Dehydration kommen, was den Zustand noch bedrohlicher macht. Besonders bei chronischen Infektionen leiden die Tiere häufig unter wechselhaftem Stuhl und schlechter Nährstoffaufnahme.
Diagnose und Behandlung
Um Giardien sicher zu diagnostizieren, wird eine Stuhlprobe im Labor untersucht. Da die Parasiten nicht ständig ausgeschieden werden, sind häufig mehrere Proben nötig, um eine Infektion nachzuweisen. Ist der Befund positiv, wird in der Regel ein antiparasitäres Medikament verabreicht, das die Giardien abtötet. Diese Behandlung muss oft über mehrere Tage hinweg erfolgen. Bei wiederkehrender Symptomatik kann das Behandlungsschema abgeändert und die Behandlung verlängert bzw. in Intervallen durchgeführt werden.
Hygiene schützt Mensch und Tier
Um eine Reinfektion zu verhindern, müssen Tierhalterinnen und Tierhalter auf strenge Hygienemaßnahmen achten:Wassernäpfe und Futterschüsseln, Decken, Spielzeuge und Liegeplätze der Tiere sind gründlich zu reinigen. Kot sollte umgehend eingesammelt und entsorgt werden. Wenn mehrere Tiere im Haushalt leben, ist es ratsam, alle gleichzeitig zu behandeln, um eine gegenseitige Ansteckung zu vermeiden. Auch das Tier selbst benötigt regelmäßige Pflege: Eine tägliche Reinigung, idealerweise mit Shampoo, ist zu empfehlen; mindestens sollten jedoch die Pfoten und der Urogenitalbereich gründlich gesäubert werden. Da die Giardiose zu jenen Krankheiten zählt, die vom Tier auf den Menschen übertragbar sind, ist außerdem eine gute Handhygiene der Tierhalterinnen und Tierhalter wichtig, damit den Parasiten schnell der Garaus gemacht werden kann.
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