Viele Frauen erleben die Mitte ihres Lebens als eine Zeit des Umbruchs, aber auch des Aufbruchs – denn die Veränderungen bringen neue Perspektiven.
von Mag. Sylvia Neubauer
Brigitte lacht gerne und viel. Es ist ein freundliches, authentisches Lachen aus dem Gesicht einer Frau voller Selbstbewusstsein – einer Frau, die mitten im Leben steht. Im wahrsten Sinne des Wortes: Brigitte hat vor Kurzem ihren 50. Geburtstag gefeiert.
Nicht allen Frauen in den Wechseljahren ergeht es wie Brigitte. Manche zweifeln auch – an sich selbst und an ihrer Position im Alltag.
Einmal zum Boxenstopp, bitte!
Das Ende der fruchtbaren Lebensphase fordert dazu auf, sich bewusst mit dem Älterwerden auseinanderzusetzen. „Vielleicht entdeckt man dabei ein völlig anderes Selbst, das noch gelebt werden will“, ermutigt Sonja Schiff, MA, Lebensberaterin mit Schwerpunkt Alter, den Prozess des Älterwerdens als Chance zu betrachten.
Um die Wegrichtung ändern zu können, macht es Sinn herauszufinden, wo man denn überhaupt steht: „Wenn Frauen auf ihr bisheriges Leben zurückblicken, nehmen viele erst so richtig wahr, was sie alles geschafft haben und wie stark sie sind“, ermutigt die Gerontologin, eine Lebensrückschau zu machen.
Wenn die Kinder ausziehen
„Das kann mit Trauer verbunden sein oder auch eine Art Schock verursachen“, weiß Mag. Hans Christian Jurceka, Psychotherapeut in Wien. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann in einer solchen Phase eine wichtige Quelle von Unterstützung und Inspiration sein. Kommunikation ist auch was die Kinder anbelangt von Bedeutung: „Es gilt gemeinsam herauszufinden: Wie wollen wir uns künftig begegnen? Wie viel Zeit wollen wir als Familie verbringen und wo wollen wir Abstand und Distanz halten?“
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