Nieren & Harnblase

Schon wieder eine Blasenentzündung? 

Wenn sich eine Blasenentzündung anbahnt, gilt es, die Beschwerden möglichst früh und effektiv zu bekämpfen. Pflanzliche Wirkstoffe sind eine wirksame Alternative oder Ergänzung zu Antibiotika.

Mag. pharm. Lucie Soucek 
Apothekerin
„Einige Heilpflanzen wie  Cranberry, Kresse und Kren haben sich bei Harnwegsinfekten als sehr wirksam erwiesen.“

Die meisten Frauen kennen die ersten Anzeichen einer akuten Blasenentzündung nur zu gut. Sie haben häufigen Harndrang und es brennt beim Wasserlassen. In diesen Momenten gilt: Nicht bangen und hoffen, sondern sofort etwas tun!

Gerade Infekte ohne Fieber und Blut im Urin (in 9 von 10 Fällen) lassen sich nämlich am Anfang sehr gut mit einfachen Maßnahmen und ohne Antibiotika in den Griff bekommen. Zunächst sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, denn dadurch werden Erreger effektiv aus den ableitenden Harnwegen ausgespült. Zudem sollte man versuchen, den Unterleib stets warm und trocken zu halten – mit einer Wärmeflasche zum Beispiel.

Infekte pflanzlich bekämpfen

Darüber hinaus gibt es heute auch zahlreiche wirksame Heilpflanzen, die der Blase guttun. Zur Bekämpfung eines beginnenden Harnwegsinfektes haben sich vor allem diese bewährt:

  • 1. Die Cranberry verhindert, dass sich die schädlichen Bakterien festsetzen und ihren Schutzfilm bilden können. 
  • 2. Die Scharfstoffe im Kren und auch in der Brunnenkresse wirken gezielt der Vermehrung der Bakterien entgegen – daher werden sie auch gerne als pflanzliches Antibiotikum bezeichnet.
  • 3. Birkenblätter wirken harntreibend und fördern so das schnellere Ausspülen der Bakterien.

Schnell tätig werden

All diese Maßnahmen sollten möglichst rasch umgesetzt werden, sobald sich eine Blasenentzündung bemerkbar macht. Wartet man zu lange, können sich die Bakterien weiter ausbreiten – die Reizung der Blase nimmt zu, der Harndrang verstärkt sich und auch die Schmerzen werden intensiver. Hinzu kommt, dass die Erreger äußerst geschickt vorgehen: Sie bilden einen schützenden Biofilm, vergleichbar mit einem Mantel, der sie vor Angriffen des Immunsystems und vor Antibiotika abschirmt. Besonders spannend ist dabei, dass die Wirkstoffe eines hochdosierten Cranberry-Extrakts genau diese Biofilmbildung hemmen können. Eine Kombination aus Cranberry-, Kren- oder Brunnenkresse- und Birkenblätter-Extrakt ist sowohl eine Alternative als auch eine ideale Ergänzung zu einer Antibiotikabehandlung bei Blasenentzündungen.

Und bei wiederkehrenden Infekten?

Bei vielen Frauen sind Blasenentzündungen immer wieder ein Thema. Zur Risikogruppe gehören etwa Diabetikerinnen und Personen mit geschwächter Immunabwehr. In diesem Fall ist es sinnvoll, die speziellen pflanzlichen Wirkstoffe auch über einen längeren Zeitraum – also vorbeugend – einzunehmen.


Fotos: zvg, GettyImages

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