Verdauung, Magen & Darm

Starke Stoffe – Was Ballaststoffe können

Sie stecken in pflanzlichen Lebensmitteln und können viel für unsere Gesundheit tun: Ballaststoffe. Was sie alles bewirken, warum das so ist und wann besser keine gegessen werden.

von Mag.a Sabine Stehrer

„Weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile aus Stütz- und Strukturelementen pflanzlicher Lebensmittel“: So sollen Ballaststoffe künftig genannt werden. Bis sich die Bezeichnung durchsetzt, wird wohl einige Zeit vergehen. Schon jetzt bekannt und mehrfach wissenschaftlich erwiesen ist aber, dass Ballaststoffe alles andere als das sind, worauf das Wort „Ballast“ hindeutet, nämlich wertlos. Was die starken Stoffe genau bewirken und wie es dazu kommt, erklärt Mag.a  Angelika Kirchmaier, MMSc, Diätologin mit ernährungsmedizinischer Praxis in Hopfgarten in Tirol.

Ballaststoffe beugen Karies vor …

Schon im Mund können die starken Stoffe in Obst, Gemüse und Salat, Pilzen, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten Karies vorbeugen. Denn das Kauen von Nahrung mit hohem Ballaststoffanteil ist wie eine milde Zahnreinigung.

… helfen gegen Übergewicht …

Nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit hält das Sättigungsgefühl lange an. Das macht das Schlankbleiben und das Abspecken leichter, weil Hungerattacken ausbleiben. Und zwar deshalb, „weil die pflanzlichen Substanzen in den Ballaststoffen im Magen aufquellen und den Speisebrei verdicken“, so Kirchmaier.

… und noch viel mehr – aber nicht bei entzündlichen Darmerkrankungen

„Solange jemand schlucken kann, kann er auch Ballaststoffe zu sich nehmen“, sagt der Past President der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg. Das gelte aber v.a. dann nicht, wenn im Darm eine Engstelle ist. Ursache dafür sind „entzündliche Veränderungen im Darm, wie sie bei einer Erkrankung an Morbus Crohn auftreten“.

Foto: iStock, fcafotodigital

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