Eine ausreichende Versorgung mit Zink ist essenziell für die Unterstützung des Immunsystems, die Stärkung der Abwehrkräfte und den Schutz des Körpers vor zahlreichen Erkrankungen.
Das lebensnotwendige Spurenelement Zink spielt eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr und beeinflusst sowohl die angeborene als auch die erworbene Immunität. Ein Zinkmangel kann schwerwiegende Folgen haben und die Anfälligkeit für Krankheiten deutlich erhöhen.
Zink: Ein lebenswichtiger Baustein für die Abwehrkräfte
Zink ist entscheidend für eine gut funktionierende Immunabwehr und schützt den Körper vor Krankheitserregern wie Viren und Bakterien. Studien zeigen, dass bereits ein leichter Zinkmangel das Risiko für Infektionen und andere Erkrankungen erhöht. Besonders in Zeiten von Erkältungen, Grippewellen und Pandemien – wie der aktuellen Corona-Situation – ist es wichtig, auf eine ausreichende Zinkzufuhr zu achten. Dies gilt besonders für ältere Menschen, deren Immunsystem schwächer ist, aber auch für Kinder, da Zink eine zentrale Rolle für ihre gesunde Entwicklung spielt.
Zinkaufnahme durch die Nahrung
Da der Körper Zink nicht selbst herstellen kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Die empfohlene Tagesdosis liegt je nach Ernährungsweise und Geschlecht bei Männern zwischen 11 mg und 16 mg und bei Frauen zwischen 7 mg und 10 mg. Zu den besten natürlichen Zinkquellen zählen rotes Fleisch, insbesondere Rind, Lamm und Schwein, sowie Schalentiere wie Austern, Krabben und Muscheln. Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Bohnen enthalten ebenfalls Zink, wobei hier Phytate die Aufnahme erschweren können – durch Erhitzen, Keimen oder Fermentieren lässt sich die Bioverfügbarkeit jedoch verbessern.
Auch Samen wie Hanf-, Kürbis- und Sesamsamen sind reich an Zink und fördern zusätzlich durch Ballaststoffe und gesunde Fette die allgemeine Gesundheit. Nüsse wie Cashews, Mandeln und Erdnüsse sind nicht nur praktische Zinklieferanten, sondern enthalten auch wertvolle Nährstoffe wie gesunde Fette und Vitamine. Milchprodukte, Eier und Vollkornprodukte sind weitere gute Quellen für Zink.
Tipps für eine zinkreiche Ernährung
Wichtige Nahrungsquellen für Zink sind Austern (38 mg pro 100 g), Kalbsleber (12 mg pro 100 g), Sesam- und Kürbiskerne (10 mg pro 100 g) sowie Rindfleisch und Shiitakepilze. Auch Weizenkleie und ungesüßtes Kakaopulver liefern nennenswerte Mengen an Zink. Einseitige Ernährung, wie Fast Food oder Soft Drinks, kann hingegen zu Zinkmangel führen – ebenso wie vegetarische und vegane Ernährungsformen, bei denen weniger tierische Produkte konsumiert werden, die reich an Zink sind.
Zink für ein starkes Immunsystem
Eine ausreichende Versorgung mit Zink trägt nicht nur zur Abwehr von Erkältungen und Grippe bei, sondern auch zur Bekämpfung von Coronaviren. Zinkpräparate, die oft gluten- und laktosefrei sind, eignen sich als Ergänzung und können insbesondere in der Corona-Pandemie helfen, das Immunsystem zu stärken. Darüber hinaus zeigt Zink durch seine antiviralen Eigenschaften Potenzial in der Unterstützung der Behandlung von COVID-19-Patienten.
Zinkmangel: Gefährlich für die Gesundheit
Ein schwerer Zinkmangel kann zu Wachstumsverzögerungen, Hauterkrankungen, schlechter Wundheilung, Durchfall und sogar zu Anämie führen. Auch mentale Beeinträchtigungen und ein geschwächtes Immunsystem gehören zu den möglichen Folgen. Bereits bei leichten Zinkdefiziten zeigen sich negative Auswirkungen auf die Immunität. Besonders gefährdet sind Senioren, deren Zinkspiegel im Alter oft abnimmt, was zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führt.
Zinkmangel im Alter besonders riskant
Ältere Menschen sind oft von Zinkmangel betroffen, und Studien belegen, dass eine zusätzliche Zinkaufnahme Infektionen bei Senioren reduzieren kann. Zink hilft dabei, chronische Entzündungen zu bekämpfen, die im Alter häufiger auftreten, und stärkt das Immunsystem. Ein Mangel an Zink beeinträchtigt auch die T-Helferzellen, die für die Erkennung und Bekämpfung von Krankheitserregern verantwortlich sind. Dadurch erhöht sich das Risiko, dass der Körper nicht mehr effektiv gegen Viren und Bakterien vorgehen kann.
Fazit
Zink ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der das Immunsystem unterstützt und für die allgemeine Gesundheit unerlässlich ist. Besonders in Zeiten erhöhter Krankheitsanfälligkeit – wie bei Erkältungen, Grippe oder der Corona-Pandemie – sollte auf eine ausreichende Zinkversorgung geachtet werden. Ob durch eine zinkreiche Ernährung oder durch Nahrungsergänzungsmittel: Zink stärkt die Abwehrkräfte und schützt vor vielen Erkrankungen.
Denn es ist bekannt, dass Zink eine zentrale Rolle bei Entzündungen und Immunabwehr spielt und selbst ein entzündungshemmendes und antivirales Mittel ist.
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