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Herbstallergien: Die Nachsaison boomt

Die Felder sind abgeerntet, die Sommerblumen verblüht. Es herbstelt. Warum viele Allergiker*innen dennoch nicht aufatmen können.

Von Mag.a Andrea Riedel

Die Klimaveränderung macht’s möglich: Gräser und Kräuter wie Ragweed und Beifuß blühen teilweise bis in den Oktober hinein. Dazu gesellen sich Schimmelpilzsporen und all das verlängert die Saison für „Outdoor-Allergien“ bis weit in den Herbst. „Allergie-Auslöser sind aber auch die seit einigen Jahren trendigen Ziergräser“, weiß Dr.in Astrid Dworan-Timler, Ärztliche Leiterin des Allergie Zentrums Neusiedl im Burgenland.

Symptombekämpfung ist wichtig, aber nicht ausreichend

Allergie-Beschwerden können Lebensqualität und Leistungsfähigkeit stark belasten. Daher ist es enorm wichtig, die Symptome wirkungsvoll zu lindern. Allerdings schreitet die Krankheit im Hintergrund voran und kann irgendwann Folgeerkrankungen wie z.B. Asthma auslösen. Die einzige Chance, den allergischen Prozess zu beeinflussen, ist eine Immuntherapie, auch Hypo- oder Desensibilisierung genannt.

Was kann man selber tun?

Zumindest ins Schlafzimmer, wo man viel Zeit verbringt, sollten möglichst wenig Partikel gelangen. Hilfreich sind z.B. Pollenfilter an den Fenstern, Überbekleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen etc. Wichtig ist auch, die Infos der Polleninformation zu nutzen. Schimmelpilzallergiker sollten bei Gartenarbeiten eine FFP2-Maske tragen.

Ragweed außer Rand und Band

Bereits 33 Millionen auf Ragweed sensibilisierte Europäer*innen zeigen Allergiesymptome. Diese Zahl könnte sich in den nächsten Jahrzehnten mehr als verdoppeln. Ragweed produziert bis zu einer Milliarde pro Pflanze. Ein paar davon genügen für eine Sensibilisierung, dass also jemand darauf anspricht und nach drei bis fünf Jahren mit allergischen Symptomen und später womöglich mit Asthma reagiert.

Warum Ragweed besonders aggressiv ist, wie man Allergenen auf die Spur kommt und was gegen sie hilft, lesen Sie in MEDIZIN populär 09/2023.

Foto: (c) allergie_gettyimages_bojanstory

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