Zutiefst lebendig sein, ganz im Kontakt mit sich selbst – für viele, die in einem Chor singen, die zentrale Motivation. Von der Magie gemeinsamen Singens.
von Mag.a Andrea Riedel
Per-sonare“ – „durchklingen“: Schöner hätten es die alten Lateiner nicht sagen können. Im Gesang klingt die ganze Person mit ihren Gefühlen mit, denn nur beim Singens ist der Mensch sein eigenes Instrument.
Sich selbst näher kommen
Um der Magie des (Chor-)Singens zu erliegen, muss man nicht zwingend „schön“ singen können: „Worauf es wirklich ankommt, ist, die eigene Stimme und damit sich selbst anzunehmen“, sagt die Leiterin des Chors der Wiener Kalvarienbergkirche, Mag.a Elisabeth Zottele. Und das sei erfahrungsgemäß gar nicht so leicht. Chorsingen kann helfen, sich selbst (wieder) näher zu kommen.
Messbar mehr Glückshormone
Manche „magischen“ Aspekte des Chorsingens hat die Wissenschaft bereits entzaubert. Studien zeigten etwa, dass sich die individuellen Herz- und Atemrhythmen synchronisieren: Wer außer Atem in die Probe kommt, gleitet bald in den Rhythmus der anderen hinein. Messbar mehr Glückshormone als Nicht-Singende produzieren begeisterte Choristinnen und Choristen sogar schon vor einer Probe, wie Speichel-Analysen beweisen.
Aus vollem Halse trotz COPD und Asthma
Singen „funktioniert“ nur, wenn man richtig atmet. Somit fördert es automatisch die Therapie Lungenkranker – wie die „Easy Breathy Singers Austria“ beweisen, ein unregelmäßig zusammenkommender, aber sehr fröhlicher Chor von Menschen, die die Gesangstherapeutin Eveline Skarek gesangstherapeutisch betreut.
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