Graue Wolken im Kopf?

November 2021 | Leben & Arbeiten

Wie lassen sich Lichtblicke finden und was hilft dabei, neuen Mut zu fassen?
 
– Von Mag. Sylvia Neubauer

Mit einer Depression verliert die Welt an Farbe – ganz im wörtlichen Sinne, denn Betroffene nehmen ihr Umfeld wie durch einen Grauschleier wahr.

Aufstehen, anziehen, Kaffeemaschine einschalten: Was für viele zur täglichen Morgenroutine gehört, kann für Menschen mit Depressionen zum Kraft­akt werden. Die Antriebslosigkeit ist keine Frage mangelnden Wollens. Vielmehr schlagen sich durcheinandergeratene Botenstoffe im Gehirn auf das Gemüt – ähnlich wie ein gebrochenes Bein verhindert, dass jemand einen Marathon läuft. Ein verletzter Fuß heilt durch eine Bandage. Und auch zur Behandlung von Depressionen stehen Betroffenen eine Reihe von Therapie­möglichkeiten zur Verfügung, die bildhaft betrachtet „Gips“ für die Seele sind.

Stimmungstief oder Depression

„Um von einer Depression sprechen zu können, müssen Symptome wien eine gedrückte Stimmungslage, eine Freudlosigkeit sowie ein verminderter Antrieb kontinuierlich für mindestens zwei Wochen anhalten“, sagt Dr. Jörg Heyny, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin und nennt dieses „Losigkeits-Syndrom“ – freudlos, lustlos, aktivitätslos – als charakteristisch für die Krankheit.

Unabhängig davon entscheidet jedoch vor allem der Leidensdruck des Betroffenen über die Notwendigkeit einer Therapie: „Wenn der Patient stark belastet ist, benötigt er in jedem Fall Unterstützung, auch dann, wenn die Diagnose­kriterien für eine Depression nicht erfüllt sind“, so Heyny.

Viele Facetten

Generell ist das Krankheitsbild der Depression kein einheitliches. Die Vorstellung, daran erkrankte Menschen würden viel weinen, kann, muss aber nicht der Realität entsprechen. Ganz im Gegenteil: Viele Betroffene wirken gefühllos, fast wie versteinert. Auf emotionaler Ebene beschreiben sie einen Zustand innerer Leere sowie einen, den Fokus auf Negatives richtenden, Tunnelblick.

Kinder leiden anders …

Je jünger die betroffenen Kinder sind, desto eher unterscheidet sich die Symptomatik von jener der Erwachsenen. Erschwerend kommt hinzu, dass Kleinkinder ihre Gefühle kaum in Worte fassen können und Jugendliche häufig in sich gekehrt sind und nicht wissen, wem sie sich wirklich anvertrauen können.

Auswege aus dem Tief

Eine Behandlung müsse so geplant sein, dass sie in das jeweilige Leben passt. „Von Psycho- bzw. Gesprächstherapien über medikamentöse Unterstützung mit Psychopharmaka bis hin zur pflanzlichen Unterstützung steht ein breites Feld an Therapieoptionen zur Verfügung, die individuell mit der Patientin, dem Patienten abgestimmt werden können“, macht Heyny Mut.

Hilfe aus der Natur

Bestimmte Heilpflanzen können helfen, die Stimmung aufzuhellen. Doch nicht jede ist für jeden geeignet. Johanniskraut etwa ist gut bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen. Doch „hängen Depressionen und Angst sehr stark zusammen“, sagt Univ.-Prof. Dr.h.c. Dr. Siegfried Kasper vom Zentrum für  Hirnforschung an der Medizinischen Universität Wien: „Patienten mit sehr hohem Angstpegel sprechen weniger gut auf Johanniskrautpräparate an.“ In solchen Fällen kann eine Kombination, beispielsweise mit Lavendel, sinnvoll sein. 

 

Wie Sie Anzeichen einer Depression erkennen, welche Therapien es gibt und was Sie selbst tun können, haben wir für Sie zusammengestellt in MEDIZIN populär, Ausgabe 11/2021.

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Stand 11/2021

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